Mit Wenn und Aber

Carsten Brosda, Hamburger Senator für Kultur und Medien, schätzt das persönliche Gespräch – allerdings mit Wenn und Aber, denn ein Dialog braucht kein Meinungs-Pingpong, sondern gute Argumente und die Bereitschaft einander zuzuhören. Im Podcast "Mit Wenn und Aber" spricht Carsten Brosda mit bekannten Personen des Kulturgeschehens. Ohne Wenn und Aber gilt dabei: Es spricht und denkt sich immer besser mit Musik. Das Gegenüber darf also einen Song mitbringen. Am Song entzündet sich dann der Gesprächsstoff. Danach ist alles offen – auch der Erscheinungsrhythmus der Podcast-Episoden. „Tell the truth enough you’ll find it rhymes with everything“, singt Jason Isbell in „Be Afraid“. Wir wollen nach der Wahrheit suchen und sie erzählen. Mit Witz, Leidenschaft und Vernunft.

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Carsten Brosda im Gespräch mit Armin Nassehi


Eine Kurzbeschreibung bedeutet Abstraktion. Damit höhlt sie aus, um was es in dieser reichhaltigen Folge geht: Das Unbehagen, mit Komplexität umzugehen, Bezüge herzustellen, die Bereitschaft, Abstriche zu machen und sich zu verändern. So ist auch das Verhältnis von Wissenschaft und Politik schließlich gerade dieser Tage und Monate angespannt. Grund genug, einen Soziologen zum Ferngespräch zu bitten: Armin Nassehi. Die Corona-Pandemie sei ein „soziologisches Hauptseminar für die Gesellschaft“, sagt dieser. Was wir lernen, als Individuum und vor allem, was sich wie in unser kollektives Gedächtnis einbrennen wird und warum, wird sich erst dann zeigen, wenn Corona kein Gegenwartssujet mehr ist und hängt, wie frühere Krisen zeigten, wohl mit dem Grad an langfristigen Veränderungen zusammen. Wie diese Krise also meistern und welche Schlüsse aus ihr ziehen? Schaffen wir es, Zielkonflikte zu überwinden und Abweichungen zu organisieren? Schaffen wir es, Interessen zusammenzubringen und gemeinsam auszutarieren, ohne Nutzenkalkül, sondern vielmehr in Hinblick auf das Funktionieren unserer Gesellschaft? Hilft in der Annäherung vielleicht auch der Fußball (vielleicht sogar Schalke 04?) oder eher das ästhetische Hörerlebnis solch romantischer Opernmusik, wie wir sie hier hören: Pur ti miro aus der Oper L’incoronazione di Poppea von Claudio Monteverdi?

 

Armin Nassehi ist Soziologieprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und Herausgeber des Kursbuchs. Im Dezember 2020 wurde er in den neu gegründeten wirtschaftlich-wissenschaftlichen Beirat des Ethikverbands der deutschen Wirtschaft berufen. Nassehi gehört dem Expertenrat Corona der nordrheinwestfälischen Landesregierung an. 


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 February 26, 2021  55m