Im Dezember 2009 nahm sich ein Mann einem sterbenden Sport an und rettete ihn. Barry Hearn schnappte sich die Kontrolle über die Main Tour und krempelte den Snooker-Sport vollständig um. Knapp 11 Jahre später blicken Kathi Hartinger, Andreas Thies und Christian Oehmicke zurück und schauen auf die Veränderungen, analysieren Aufs und Abs sowie den aktuellen Status der Profi-Tour. Professionalisierung in (fast) allen Bereichen Profi ist auch ein gutes Stichwort, denn die Main Tour hat sich in den letzten 10 Jahren in fast sämtlichen Bereichen neu und professioneller ausgerichtet. Sei es die Organisation der Turniere, die Steigerung der Preisgelder, das Sponsoring oder die Vermarktung inklusive Streaming-Möglichkeiten. Auch die Turniere wurden kräftig umgemodelt. Flat Draws, kürzere Distanzen und neue Turnierorte wurden eingeführt. Die Expansion machte dabei auch nicht vor exotischen Venues und der Gewinnung von internationalen Spielern halt. Inzwischen bietet die Main Tour jede Saison über 20 Turniere und beherbergt 128 Spieler. Baustellen hier und da Doch bei allem Lob gibt es auch ein paar Stellen, die kritisch gesehen werden müssen und Experimente, die scheiterten. Darunter fällt die unprofessionelle Organisation der Referees und das antike Live-Scoring-System, was vor allem im Statistik-Bereich deutliche Ausbaufähigkeiten hat. Auch die Einführung der durchschnittlichen Stoßzeiten hat nicht nur positive Effekte. In der neuen Ausgabe von Total Clearance kommen diese Dinge ebenso zur Sprache wie einige weitere Kuriositäten wie Toiletten-Pause, Social-Media-Entgleisungen und lustige Snooker-Phänomene.