Mit Wenn und Aber

Carsten Brosda, Hamburger Senator für Kultur und Medien, schätzt das persönliche Gespräch – allerdings mit Wenn und Aber, denn ein Dialog braucht kein Meinungs-Pingpong, sondern gute Argumente und die Bereitschaft einander zuzuhören. Im Podcast "Mit Wenn und Aber" spricht Carsten Brosda mit bekannten Personen des Kulturgeschehens. Ohne Wenn und Aber gilt dabei: Es spricht und denkt sich immer besser mit Musik. Das Gegenüber darf also einen Song mitbringen. Am Song entzündet sich dann der Gesprächsstoff. Danach ist alles offen – auch der Erscheinungsrhythmus der Podcast-Episoden. „Tell the truth enough you’ll find it rhymes with everything“, singt Jason Isbell in „Be Afraid“. Wir wollen nach der Wahrheit suchen und sie erzählen. Mit Witz, Leidenschaft und Vernunft.

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Carsten Brosda im Gespräch mit Ulrich Khuon


Ein Song, der mit den Versen „Alles wird gut“ aufwartet, ruft Hoffnungen hervor. Dass dieser Song „Beherbergungsverbot“ heißt, ist nun die ironische Volte. Aber gerade solche Widersprüche, diese stoische Zuversicht, wie die Band Erdmöbel sie in ihren Songs verpackt, fasziniert Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters in Berlin und ehemaliger Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Ebenso das Grundvertrauen, das aus dem Song spricht. Ja, es mag ein „Weihnachtsmanndenken“ sein, dass alles gut wird, aber wäre es nicht für uns als Gesellschaft auch ohne Pandemie-Schlamassel ein großes Geschenk, nicht immer vom Schlechtesten auszugehen? Ein Ort, an dem das Vertrauen immer wieder verschenkt und ausgepackt wird, ist seit jeher das Theater; ein Ort, an dem man als Intendant Vertrauen in die Prozesse und die Beteiligten investieren muss, weil man eben nicht alles steuern kann. Vertrauen muss man als Publikum sowieso, denn man weiß nie, was kommt, wie stark womöglich an unseren Reiz-Reflektionszipfeln gezerrt und wie lange das Erlebte nachhallen wird. An Anfang und Ende steht immer das Prinzip Hoffnung: Andra tutto bene.

Die Folge wurde am 16. März 2021 aufgezeichnet.

Ulrich Khuon war Intendant des Thalia Theaters Hamburg. Seit September 2009 ist er Intendant des Deutschen Theaters Berlin. Von Januar 2017 bis November 2020 war er Präsident des Deutschen Bühnenvereins. 2020 wurde Ulrich Khuon mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Neben seinem Eintreten für eine demokratische Debattenkultur wurde damit sein vehementes Engagement im Bereich der Geschlechtergerechtigkeit sowie sein Einsatz für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Künstler_innen gewürdigt.


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 March 29, 2021  48m