Die zweite Revolutionsfolge in dieser kleinen Sendereihe. Denn es wird Zeit, dass wir aufbegehren! Zeit für eine Revolution! Wie es das stolze Volk von Markovia uns vormacht! Und wie der Revolutionsrat von Markovia das organisiert, das hören wir uns heute an!
Download der Episode hier.
Opener: „The Russian Revolution ☭“ von Obito Uchiha
Musik: „Revolucion“ von YUANAN “J.A.R” / CC BY-NC-SA 3.0
(Pause)
Boris: So, nachdem das erledigt ist, schaut euch ‘mal um im Zentrum der überwundenen Unterdrückung.
Vlad: Ganz schön groß hier.
Katia: Und das Parkett ist wirklich toll.
Saskia: Wie groß ist dieser Raum?
Boris: Alleine dieser Raum, das Wohnzimmer des Unterdrückers, hat 24 qm!
Vlad: Das ist für die Gegend überdurchschnittlich?
Boris: Das ist 5% mehr, als der durchschnittliche Markovianer zur Verfügung hat!
Katia: Dieses Schwein!
Saskia: So ein Geprotze!
Vlad: Gut, dass wir den Unterdrücker vertrieben haben!
Katia: Na ja, technisch gesehen ist er zurück nach Mintovia, bevor wir den Revolutionsrat überhaupt gegründet hatten.
Boris: Technisch gesehen. Aber nur zwei Tage später hätten wir unsere Fesseln auch mit Gewalt abgeschüttelt.
Vlad: Kleinigkeiten.
Boris: Jetzt nehmt doch ‘mal am Küchentisch Platz. Seht ihr, auch das ein teures Designstück. Bauhaus, schätze ich.
Katia: Ikea, schätze ich. Heißt, glaube ich, Torsby.
Boris: Ikea! Dieser Prunk!
Vlad: Der schaut aber eigentlich eher scheisse aus.
Saskia: Ja, meiner ist schmucker.
Boris: Ach, egal. Beginnen wir jetzt offiziell!
Boris: (getragen) Die Revolution hat gesiegt! Der Revolutionsrat tagt, um unser Schicksal nach Jahren Unterdrückung…
Katia: 6 Monate. Genau genommen sind es 6 Monate.
Boris: Äh, danke Katia. …Um unser Schicksal nach gefühlten Jahren selber in die Hand zu nehmen!
Brüder!
Katia: Und Schwestern.
Boris: Und Schwestern. Ich war noch nicht fertig!
Boris: Brüder und Schwestern! Morgen werden wir unser so lange ausgebeutetes Volk von diesem großen Freiheitskampf berichten! Es wird sogar jemand filmen!
Vlad: Wenn nicht seine Frau doch noch entbindet. Aber sonst kommt mein Cousin sicher.
Boris: Äh. Gut. Dann werden wir unser Volk wieder mit seinen stolzen Traditionen verbinden. Wir zeigen unseren Brüdern ihre…
Katia: Und Schwestern…
Boris: Und Schwestern. Na ja, auf jeden Fall zeigen wir unseren Brüdern und Schwestern unsere neue Nationalflagge.
Saskia: Wenn meine Oma dann fertig ist mit Nähen! Aber wird schön. Ich habe mir ein Einhorn gewünscht. Und pink.
Boris: Pink? Na ja, egal. Wenn Saskias Oma fertig ist mit Nähen, enthüllen wir dem Volk die neue Nationalflagge. Und wir singen unsere neue Nationalhymne! Und wir führen einen traditionellen, alten Volkstanz vor. Damit die Einwohner von Markovia wieder stolz sein können auf ihre Heimat!
Saskia: Wir tanzen? Einen Volkstanz? Welchen Volkstanz?
Vlad: Ich wusste gar nicht, dass wir einen Volkstanz haben in Markovia?
Katia: Ich auch nicht.
Boris: Dann erfinden wir einen neuen, alten traditionellen Volkstanz! Wie schwer kann das denn sein?
Katia: Kann einer von euch tanzen?
Vlad & Saskia: Nein.
Boris: Ein Volkstanz, das ist doch nicht so schwierig. Das ist ja nicht wie wenn es Fred Astaire wäre oder Ginger Rogers. Und es dauert ja nur ein paar Sekunden. Wir haben ja nur ein paar Minuten.
Katia: Ich glaube, das ist schon ganz schön schwierig.
Boris: Ach was! Die neue Nationalhymne habe ich doch auch in 5 Minuten komponiert!
Katia: Weil das die Melodie von Hey, Jude ist!
Boris: Ihr kennt das Lied?
Vlad: Boris, jeder kennt das Lied…
Boris: Aha. Aber egal. Das wird schon funktionieren.
Katia: Und zwar wie?
Boris: Na, wir stellen uns in zwei Reihen auf. Dann gehen wir aufeinander zu. So Square Dance-artig. Und wenn wir uns dann gegenüber stehen…
Katia: Dann?
(Pause)
Boris: Ach, helft doch einmal mit. Unsere Großeltern müssen doch irgendwie von alten Tänzen wissen.
Saskia: Also meine Großmutter bewegt sich eigentlich nie.
Boris: (sarkastisch) Danke, sehr hilfreich!
Saskia: Außer, wenn sie mir eine Ohrfeige gibt!
Boris: Gut, machen wir das! Dann geben wir uns eine traditionelle, markovianische Ohrfeige, dann drehen wir uns im Kreis und aus, die Maus. Das reicht!
Katia: Das könnte funktionieren, ich bin beeindruckt, Boris.
Vlad: Ich müsste dann jetzt gehen. Wenn mein Meister merkt, dass ich nicht da bin, gibt’s eine traditionelle Ohrfeige.
Saskia: Ja, ich hab’ nachmittags auch noch ‘ne Doppelstunde Sport.
Boris: Moment. Erst üben wir noch unsere Nationalhymne.
Katia: Ach nö, muss das sein?
Vlad: Ehrlich, schon wieder.
Boris: Wenn wir uns dem markovianischen Volk offenbaren, dann muss das sitzen.
Vlad: Von mir aus…
Boris: Also. Eins, zwei, drei, vier:
Alle: Markovia!
Nun bist Du frei!
Es war scheisse,
nun ist es besser.
Boris: Nein, nein, nein. So geht das nicht! Das klingt ja furchteinflößend! Das müssen wir noch einmal üben!
Katia: Aber echt nicht jetzt, Boris! Meine Mutter will mich von der Schule abholen. Wenn die rausbekommt, dass ich wieder Mathe schwänze und stattdessen in der alten Wohnung unseres Lateinlehrers rumhänge, dann haben wir alle ein Problem.
Boris: Ach, Mann. So wird das nie ‘was mit der Revolution!
Vlad: Vielleicht verschieben wir die Revolution lieber auf Dienstag? Da passt’s doch allen ganz gut.
Katia: Das wäre doch eine gute Idee!
Boris: Na, gut von mir aus. Also: Dienstag 16:00 h, wieder hier. Aber dann ist endlich Revolution, klar?
Vlad: Klar, bis danne! Freiheit für Markovia!
Katia: Genau! Mach’s gut Boris, Freiheit für Markovia!
Boris: Jetzt sindse alle weg. Freiheit für Markovia – pfft!
Closer: Hallo? Hallo, Mama. Klar hab’ ich meine Hausaufgaben gemacht. Kennst mich doch. Nee, die Schulaufgabe ist mies ausgefallen. Der Lehrer ist so ein fieser Sack. Nee, ich hab schon 15 Punkte. Katia auch. Schon. Ja, klar. Trotzdem, das System ist innerlich verfault. Da gehört… Was? Klar bin ich um 18:00 h wieder da. Jahaa, wir haben die Filzpantoffeln verwendet. Bis gleich!