Aufblühen

Im (meist) zweiwöchentlich erscheinenden Podcast wird Gedanken, die sich in jedermanns Welt wiederfinden könnten, Ausdruck verliehen. Mit dem Sinn fürs Wesentliche und Anonymität. Ohne so zu tun, als wäre das Leben stets ein Kinderspiel und nur eine Frage der guten Laune. Allerdings kann mit feinfühliger Rationalität versucht werden Bewusstsein für jenes zu schaffen, das uns nicht immer bewusst ist. Fragen und Motive zu beleuchten, die mit der eigenen Identität und Persönlichkeit aufkommen. Auch wenn sich aus den Erfahrungen des Lebens nicht immer die Antworten ergeben, die man gern hätte.

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episode 29: Romantisierung von Beziehungen und Zusammensein - Ist das alles?


Episode 29: Manchmal ist es wie auf Love Island: „Biste single, wird’s für dich unangenehm.“ Besonders weiblich gelesene Personen tragen das ihnen zugeschriebene Interesse an Beziehungen und Romantik wie eine Bürde mit sich herum, wenn sie von klein auf mit bestimmten Erwartungen und aufgezwungenen Gedanken konfrontiert werden. Ihre Freiheit besteht für sie darin, dass sie sich aussuchen können, wann und mit wem sie eine Bindung eingehen möchten - alle anderen Entscheidungen scheinen auf lange Sicht abwegig. Die Freiheit, zu bestimmen, ob dies überhaupt gewünscht ist, lässt noch teilweise auf sich warten.

Don’t get me wrong: Jede sollte ihr Leben so gestalten, wie es sie selbst wirklich erfüllt. Trotzdem existieren viele Vorstellungen und Pläne dadurch, dass Illusionen und Luftschlösser ums „Zusammensein“ regelmäßig mit leeren Versprechungen und vorgegaukelten Notwendigkeiten gefüttert werden. Kinderlos und ledig alt werden, da müsse es doch einen Haken geben! Abgesehen von der Unangemessenheit solcher Neugier bezüglich fremder Privatleben, können somit aus natürlichen Interessen internalisierte Zwänge geschürt werden. Auch wenn’s niemals ausgesprochen würde - Irgendwie würde sich manches dennoch „nicht ganz richtig“ anfühlen.

Ist weibliche Unabhängigkeit im Liebesleben dann bloß ein weiterer Mythos? Keineswegs! Gleichzeitig braucht es Aufklärung und mehr Möglichkeiten zur freien Selbstentfaltung, ohne dass die Wörter „alternative Lebensmodelle“ oder „Verurteilung“ fallen. Wir können erst dann frei entscheiden und selbstbestimmt handeln, wenn wir uns aus dieser gekoppelten Abhängigkeit befreien. Keine persönliche Entscheidung sollte „mitleidserregender“ oder „traumhafter“ als die andere sein, weder „zu promiskuitiv“ oder „zu verklemmt“. Unabhängigkeit bedeutet: Keine erlernten, romantisierten Erwartungen verwirklichen, sondern eigene Wünsche und Willen entdecken und erfüllen! Die Anwesenheit einer anderen Person im Lebensgerüst sollte dafür nicht ausschlaggebend sein müssen.

*Hiermit sollen keine Lebensmodelle präferiert oder entwertet werden. Vielmehr geht es darum, für sich zu ergründen, welche Teile der eigenen Gedankenwelt von dieser Romantisierung des Zusammenseins geprägt sind - Und ob dies wirklich einem intrinsischen Bedürfnis entspricht, oder lediglich einer durch Sozialisation übernommenen Erwartungshaltung. Nicht-platonische Verhältnisse können eine wundervolle Erfahrung sein, müssen aber nicht unbedingt das Nonplusultra darstellen.

Dies ist der erste Teil einer kurzen Serie rund um romantisierte Beziehungen, überlieferte Einsamkeit und den Weg in die tatsächliche Selbsterkenntnis.


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 May 12, 2021  15m