Ghana hatte eine stolze Textilindustrie. Die farbenfrohen Stoffe waren von Hand gewebt und aufwändig gefärbt. 30.000 Menschen hatten so ihr Auskommen. Doch seit kurzem wird der Markt mit billigen Kopien überschwemmt, die überwiegend aus China in das Land geschmuggelt werden. Die ghanaische Regierung hat nun eine Spezialeinheit gegründet, die gegen den Schmuggel vorgehen will. Die billige Ware Made in China kopiert ganz frech nicht nur Original-Muster aus Ghana, sondern auch die Logos der Firmen. Unterscheiden kann man die Stoffe vor allem an der Regelmäßigkeit der Muster. In Ghana werden sie mit Baumharz auf den Stoff gezeichnet, jede Farbe wird in einem eigenen Vorgang aufgetragen. Die chinesischen Stoffe dagegen sind einfache Drucke, das Muster bleibt hunderte Meter lang genau gleich. Um die eigene Textilindustrie zu schützen, finden immer wieder spektakuläre öffentliche Stoffverbrennungen von beschlagnahmten Textilien statt. Und die ghanaische Regierung hat den Freitag zum Tag des "Traditionellen Gewandes" erklärt. An ihm sollen die Bürger traditionelle Kleidung anziehen und damit die heimischen Schneider und Stoffproduzenten unterstützen.