Lange galt in Myanmar das Prinzip: alles Gute regelt die Regierung. Das galt auch für den Naturschutz im Land. Mit der beginnenden Öffnung und der politischen Demokratisierung setzt nun ein Umdenken. Die Regierung in Yangon erlaubt es NGOs und Burmesen gemeinsame Umweltprojekte zu organisieren. Zum Beispiel am Indawgy-See ganz im Norden des Landes. Die Shan- und die Kachin-Minderheiten, die hier leben, sind relativ arm. Doch sie haben ihren See, ein Vogelparadies. Im Winter machen 20.000 Zugvögel aus dem Norden Station: ideal für Vogelbeobachter. Und erste Touristen kommen schon. Hoffnung für die Bewohner. Denn schließlich lockt Myanmar pro Jahr fast 5 Mio. Gäste an. Doch am Indawgyi-See ist der Komfort noch sehr gering, die Anreise mühselig. Nicht weit entfernt herrscht immer noch ein bewaffneter Konflikt zwischen der Kachin Independence Army und burmesischen Regierungstruppen. Der geht auch um die Rechte von den Goldminen direkt am See. Das Quecksilber zum Lösen des Metalls fließt direkt in den See. Ein neues Urlaubsparadies steht vor riesigen Herausforderungen.