Der Roma-Künstler Alfred Ullrich. Von Grace Yoon. | Seine Kindheit verbringt Alfred Ullrich noch im Pferdewagen und am Lagerfeuer nördlich von Wien. Unter den Sinti ist er der Deutsche, später in der Wiener Sozialwohnung dann wieder der Zigeuner. Er kommt in Kontakt mit der Wiener Künstlerszene, arbeitet als Bühnenbildner und in der Münchener Werkstatt für manuelle Druckverfahren. Seine eigene Werkstatt gründet er im Dachauer Landkreis. Erst später erfährt er, dass drei seiner Verwandten im KZ Dachau interniert waren. Die Zugehörigkeit zu einer Minderheit hat Alfred Ullrich zu einem wachen Beobachter seiner Umwelt werden lassen, der versteckte Klischees und Stereotypen im Alltag aufdeckt. Wie sehr prägt uns die Vergangenheit? Wie kurzlebig ist kollektive Erinnerung?