Seit der Pandemie ist mobiles Arbeiten ein fester Bestandteil unserer Arbeitswelt geworden. Viele suchen inzwischen gar nicht mehr nach Räumen, sondern nach Orten, in denen vor allem der informelle Austauschwieder stattfinden kann – etwas, was den meisten im virtuellen Raum deutlich schwerer fällt als beispielsweise bei einem Spaziergang im Park oder einem Plausch in der Teeküche. Teams, Führungskräfte und Mitarbeitende mussten in den vergangenen eineinhalb Jahren den Verlust von Raum realisieren. Es offenbarte sich, wie wichtig der Raum als Führungsinstrument ist, und wie Raumsachzwänge zu organisatorischen Zwängen werden können. Verliert echter physischer Raum dabei an Relevanz? Klar ist: Wir brauchen ein Bewusstsein dafür, dass Treffpunkte und Begegnungen an anderen Orten stattfinden müssen, wenn der Ort der Organisation nicht mehr klar definiert werden kann. Doch wer ist innerhalb einer Organisation dafür zuständig, ganz spezifisch? Müssen wir ab jetzt „Chief Space Officers“ ernennen? Oder müssen Führungskräfte verstehen, dass das zukünftig ein wichtiger Teil ihrer Führung sein wird, und dass sie sich Führungsmitteln berauben, wenn sie das nicht ermöglichen können? Und inwieweit lässt sich der Zusammenhang zwischen Raum und Organisation überhaupt planen? Spannende Antworten aus unterschiedlichen Perspektiven haben Dr. Judith Muster, Soziologin und Partnerin bei Metaplan, und Dr. Sandra Breuer, Geschäftsführerin bei combine. Moderiert wird das inspirierende Gespräch von Andreas Hermwille. Der Soziologe, Journalist und Metaplaner ist Moderator des Podcasts „Der ganz formale Wahnsinn“.