Nachdem der Brief von Matthias Katsch, in dem er sexuellen Missbrauch am Canisius-Kolleg aufdeckte, am 28. Januar 2010 durch die Berliner Morgenpost veröffentlicht wurde, meldeten sich in den folgenden Wochen und Monaten Hunderte weitere Betroffene an kirchlichen und anderen Einrichtungen. Mit seinem Brief hat Matthias Katsch dafür gesorgt, dass seitdem sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche nicht mehr im Verborgenen bleibt, sondern das hohe Ausmaß sexuellen Missbrauchs in Deutschland öffentlich thematisiert wird.
2011 beschloss die katholische Kirche, den Betroffenen von sexuellem Kindesmissbrauch durch katholische Geistliche eine von ihr sogenannte „Anerkennungsleistung für das erlittene Leid“ zu gewähren.
Das ist nicht genug, sagte Matthias Katsch – und gründete mit anderen Betroffenen die Betroffeneninitiative Eckiger Tisch. Dieser Zusammenschluss fordert Aufklärung, Hilfe und Genugtuung, womit auch eine angemessene finanzielle Entschädigung gemeint ist. Seit mehr als zehn Jahren engagiert er sich unermüdlich – und wurde dafür im vergangenen Jahr mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
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