Anders & Wunderlich: Der Geschichten-Podcast

Der Mensch hat die Sprache beim Geschichtenerzählen erfunden. Geschichten erklären die Welt. Sie können uns Mut oder Angst, Freude oder Trauer fühlen lassen, uns Wissen oder Weisheit vermitteln. Eine Geschichte ist kein Werk, sondern ein Akt. Wir denken, schreiben, sprechen und Du hörst uns zu – so kommt sie erst in die Welt. Wir haben über 75 Stunden im Archiv, professionell produziert und kostenlos zu hören. Viele Geschichten sind phantastisch, die meisten regen zum Nachdenken an, einige sind Erlebniserzählungen und hin und wieder sind sie auch komisch. Alle Geschichten sind exklusiv für unseren Podcast geschrieben, gesprochen, aufgenommen, geschnitten und abgemischt. Wir machen keine Werbung, haben keinen Sponsor und es gibt weder Paywall noch Abonnement. Um unabhängig zu bleiben und unsere Arbeit zu finanzieren, suchen wir allerdings nach Unterstützer*innen und haben uns für ‚Steady‘ aus Berlin entschieden. Wer uns monatlich ein paar Euro widmet, kann uns im Blog oder im eigenen Feed zuhören, wie wir uns nach der Aufnahme einer Geschichte über die Hintergründe, Gedanken und Ideen dazu unterhalten. (Gut. Das ist zu hochgestochen und klingt langweiliger, als es ist...

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Expl0486: Die Schöpfung


Hat Gott Humor? Ich meine, wenn man das Schnabeltier so anschaut… Hier eine Aufzeichnung direkt von der Schöpfung, die einiges erklärt, was es so an unserer Tierwelt an Bizarrem gibt.

Download der Episode hier.
Opener: „The God of Cannabis“ von Channel 420
Musik: „Octopussy“ von JUANITOS / CC BY 3.0

+Skript zur Sendung
Gott: Moin, Gabi!
Gabi: Oh, hallo Boss! Was machst Du denn hier?
Gott: Heh? Komische Frage. Heute erschaffen wir die Tiere.
Gabi: Aber gestern hast Du gemeint, Du kannst nicht mehr und willst Dir heute frei nehmen. Darum haben wir das Freitag genannt, oder?
Gott: Schon, aber dann habe ich etwas entdeckt, was wir gestern erfunden haben.
Gabi: Ach. Was denn? Kaffee?
Gott: Nein. Ich habe es Gras getauft.
Gabi: Das grüne Zeug, das aus dem Boden wächst.
Gott: Nee, sind mehr so Blätter, die an einem Busch wachsen.
Gabi: Äh. Dann habe ich da Fehler gemacht bei den Dateinamen…
Gott: Ach, was. Entspann’ Dich, Mann. Gibt’s Gras halt zweimal.

Gabi: Ich weiß nicht, das könnte in Zukunft echte Probleme machen…
Gott: Du bist echt zu verkrampft, Gabi, jetzt relax! Ich habe da ein paar tolle Ideen!
Gabi: Na gut. Du bist der Boss, Boss. Ich habe alle Tiere so vorbereitet wie besprochen, ich könnte das auch ohne Dich starten. Dann kannst Du noch mehr Gras essen.
Gott: Rauchen, lieber Gabriel, rauchen.
Gabi: Rauchen? Was ist das?
Gott: Zeig’ ich Dir nachher. Jetzt zu meinen neuen Ideen, ok?
Gabi: Schieß’ los!
Gott: Kannst Du Dich an die Säugetiere erinnern? Nimm’ mal eines. Ja, das ist gut. Jetzt mach’ die Füße weg und Flossen dran.
Gabi: Das dürfte die Fortbewegung stark verschlechtern.
Gott: Nee, das tun wir ins Wasser!
Gabi: Aber da haben wir die doch gestern erst hergeholt.
Gott: Mach’ einfach. So, gut. Und jetzt mach’ es größer. Noch größer. Noch größer. Viel größer.
Gabi: Aber das ist ja das größte Säugetier überhaupt…
Gott: Ja, und jetzt kommt der Kick: Es singt die ganze Zeit unter Wasser!
Gabi: Hehehe, das ist klasse. Dateiname?
Gott: Wal. W.A.L.

Gabi: Nächstes.
Gott: Nimm so eine Heuschrecke. Genau. Und die kriegt jetzt Sensen als Arme. Und kann Kung Fu.
Gabi: Irgend ein besonderes Verhalten?
Gott: Ja. Pass auf: Beim Sex beisst das Weibchen dem Männchen den Kopf ab.
Gabi: Wie Du meinst. Das gibt auf jeden Fall dem Begriff „Monogamie“ eine neue Bedeutung. Dateinamen?
Gott: Gottesanbeterin. Klasse, oder?
Gabi: O.k. Fertig. Nächstes!

Gott: O.k. Jetzt nimm ‘mal den Goldfisch. Ja, genau. Und den drehst Du jetzt. Hm, vielleicht noch ein bisschen stretchen. Gut. Jetzt mach’ die Flossen winzig klein. Prima. So, und jetzt mach’ einen Pferdekopf drauf. Genau. Hihi. Schaut doch klasse aus!
Gabi: Wie Du meinst. Noch irgendetwas.
Gott: Ja, die kriegen Babies. Und zwar dieses Mal die Männchen.
Gabi: Sag’ mal, meinst Du, dieses Graszeuch hat irgendwelche Nebenwirkungen?
Gott: Ach ‘was, Papperlapapp. Das heißt Seepferdchen, ist mir nix Besseres eingefallen.

Gabi: Na gut. Weiter.
Gott: Der ist gut! Pass’ auf. Nimm’ einen Gummiball. Genau. Und jetzt mach’ acht Arme dran.
Gabi: Acht Arme? Da ist ja kein Platz für Beine. Wie soll der denn gehen?
Gott: Den machen wir auch unter Wasser. Und an die Arme machst Du jetzt statt der Finger lauter Saugnäpfe.
Gabi: Und jetzt kommt noch etwas Schräges, oder?
Gott: Genau. Der macht, wenn er angegriffen wird Tinte und verspritzt die Unterwasser.
Gabi: Hm. O.k. Ich denke ‘mal, der heisst Tintenfisch.
Gott: Ja, das mit den Namen, da muss ich noch ein bisschen dran arbeiten.

Gabi: Und nun?
Gott: O.k. Nimm eine Fliege. Genau. Da machen wir jetzt bunte Haare dran. Nee, nicht durcheinander, lieber in Streifen. Hübsch! Bisschen dicker vielleicht noch. Und hinten kommt eine Nadel raus, o.k.?
Gabi: So in etwa?
Gott: Genau. Und der Clou: Deren Kotze schmeckt zuckersüß!
Gabi: Igitt. Also dieses Rauchen…
Gott: Heißt Biene. Das mit dem Rauchen, das ist ‘ne gute Idee. Ich mach’ mal ‘ne Pause. Das Nächste ist einfach. Einfach einen Heuhaufen in grau. Mit Hühnerbeinen, ca. 2 Meter groß. Heißt Emu. Bis gleich!
Gabi: Bis gleich, Boss. Aber vielleicht solltest Du nicht… Schon weg…

Gott: Da bin ich wieder, süßer kleiner Gabi. Du machst das übrigens echt cool! Ich hatte gerade noch ein paar Ideen. Nimm einen Fusselball und mach’ acht superdünne Beinchen dran.
Gabi: Dieses Mal also Beine.
Gott: Genau. Und acht Augen kriegt er auch noch.
Gabi: Hm. Schön ist ja ‘was anderes, ist kaum Platz auf dem Kopf.
Gott: Und jetzt der Clou! Die kann aus dem Arsch Klebefäden verschiessen!
Gabi: Pfui Spinne!
Gott: O.k. Spinne ist ein cooler Name, voll gut, Gabi!

Gott: So. Jetzt nimm eine kleine Kartoffel. Und dann machen wir da schwarze Haare dran. Und die Arme, aus denen basteln wir einfach große Lederflügel. Cool! Aber irgendetwas fehlt noch… Ich hab’s: Die schläft kopfüber. Die hängen praktisch beim Schlafen von der Decke.
Gabi: Schaut ein bisschen wie eine fliegende Maus aus.
Gott: Fledermaus.
Gabi: Gespeichert. Aber das wird immer schräger, Boss.

Gott: Aber es geht auch viel schneller. Nimm mal die Eidechse. Genau. Und die stretchen wir jetzt auch. Nee, noch länger, noch länger. Länger. Und die Beine, die machen wir weg.
Gabi: Wie soll sich die denn bewegen? Etwas schlängeln`?
Gott: Genau. Und speichere das bei den giftigen Tieren ab. Sonst wäre es ja fies..
Gabi: Und heißt etwa Schlängel.
Gott: Schlange klingt besser.
Gabi: O.k.

Gott: Irgendwie wird das langsam uncool. Eins noch. Nimm’ Dir einen Baumstamm. Nee, ohne Äste und Wurzeln. Genau. Vier kurze Beine. Genau. Und jetzt fülle das Ding mit Zähnen.
Gabi: Im Ernst?
Gott: Fülle es mit Zähnen. Heißt Krokodil. Ich pack’s dann ‘mal für heute, gehe ein bisschen chillen. Was steht morgen auf dem Plan.

Gabi: Moment. Der Mensch, steht da.
Gott: Na klar. Hatte ich vergessen. Das war mir irgendwie wichtig. Aber ich weiß nicht mehr, warum. Na ja, ich werde vorher auf jeden Fall ein paar rauchen, das macht mich irre kreativ…
Gabi: Ich glaube eigentlich nicht, dass das so eine gute…
Gott: Bis danni! Tschüssikowski, Gabilein, mein Erzengelchen! Ich brauch’ jetzt total ‘ne Pizza!
Gabi: Boss, warte ‘mal… Na ja, das kann ja heiter werden. Arme Menschen…


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 July 15, 2016  12m