Was für eine Woche, was für Matches, was für ein Finale und was für ein Sieger! Neil Robertson gewinnt die Tour Championship 2022 und krönt damit eine bemerkenswert gute Woche, in denen er sowohl gegen Ronnie O'Sullivan im Halbfinale als auch gegen John Higgins im Finale mit dem Rücken zur Wand stand und trotzdem beide Matches gewinnen konnte. Christian Oehmicke und Andreas Thies fassen ein beeindruckendes Finalwochenende zusammen. John Higgins hatte im Finale alles im Griff. Früh hatte er in der ersten Session die Führung übernommen und spielte sein sicheres, attraktives, fehlerarmes Snooker. Hatte er eine Chance am Tisch, ließ er die nicht liegen. 5-3 führte der "Wizard of Wishaw" nach der ersten Session und auch zum Start der zweiten Session sah alles danach aus, als könne das Finale das spannungsärmste Match der Woche in Llandudno werden. Doch dann kam Neil Robertson und eine Aufholjagd, die wir so lange nicht mehr gesehen haben. Von 4-9 kommend gewann Robertson die letzten sechs Frames und gewann das Match am Ende noch mit 10-9. In einem Finale über so eine lange Distanz eine fast einmalige Aufholjagd. Auch im Halbfinale hatte Robertson in einem packenden Match schon mit 8-9 gegen Ronnie O'Sullivan zurückgelegen und am Ende noch im Entscheidungsframe gewonnen. Robertson fährt zur WM mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen. Am Ende sprechen Christian und Andreas noch über Liang Wenbo, der am Wochenende verurteilt worden war, weil er in Sheffield eine Frau geschlagen und getreten hatte.