VomensBar digitale - (D)Eine offene feministische Bühne

Die Vomens Bar war prä-Corona ein monatlicher Bar-Abend im Leipziger Osten. Das digitale Konzept ist gleich geblieben: Damals wie jetzt wollen wir eine Bühne für feministische Themen und Projekte geben. Philosophieren, Utopien spinnen, um-/ zer- und neudenken, haten und ranten... - wir wollen den politischen Diskurs (selbst-)kritisch, radikal und intersektional mitbestimmen und dabei dürfen sich Meinungen auch mal widersprechen. Wollt auch ihr Teil des Podcasts sein oder eine Episode komplett übernehmen? Habt ihr Anregungen und/oder konstruktive Kritik? Schreibt uns gerne @vomensbar .

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episode 9: Tattoo, Szene, Safer Spaces?


„Warum soll es beim Tätowieren auf einmal cool sein, Motive zu stechen, die total problematisch sind?“
In der VomensBar digitale zum feministischen Streik am 8. März, sprechen Yasemin und Kira mit uns über linke Subkultur, Tattoos und safer spaces.
Als frühere Managerin des Tattoo-Studio Studio394 im Leipziger Osten versucht Yasemin bis heute mit den Tätowierer:innen ein Awareness-Konzept zu entwickeln. Kira, alias alwaysnein, ist selbst Tätowiererin im FLUX Atelier, ein FLINTA-Studio.
Wir vier sind tätowiert. Wir haben den empowernden Bad-Ass-Charakter erlebt. Noch immer existiert die Norm des weichen, makellosen Frauenkörper, der in die Selbstwahrnehmung vieler - wenn nicht sogar aller - FLINTA-Personen massiv eingreift. Tattoos können da ein emanzipatives, provokantes Moment sein.
Aber wir alle haben auch grenzüberschreitendes Verhalten, Diskriminierung(-en), Mackertum und cis männliche Autorität einer vermeintlich so alternativen Szene mitbekommen, die weniger aware nicht sein könnte. Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, heteronormative Körperideale und ideologische Symboliken - Tattoos sind nicht selten genauso problematisch wie unthematisiert. In einem toxischen Verhältnis zwischen Körperkult, Trend und Traditionalität, dümpelt die Szene in ihrer eigenen Coolness dahin.
Mit dieser Episode wollen wir den hippen Trend-Status dekonstruieren, einen Raum für längst notwendige Debatten öffnen und sowohl Menschen mit Tattoo-Wunsch als auch Tätowierer:innen adressieren. Alwaysnein und Yasemin zeigen uns, dass Awareness kein Zustand, sondern eine fortlaufende Reflexion bedeutet. Safe Spaces können nicht sein, sondern nur werden und das ist eine Entscheidung.
Das, was ihr euch tätowiert, bleibt. Das was ihr Menschen unter die Haut setzt, ist mehr als „ironisch gemeinte“ Kritzelei.
Erst denken, danke.


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 March 26, 2021  59m