Am Montag ist die Grünen-Politikerin Anne Spiegel als Bundesfamilienministerin zurückgetreten. Der Druck sei zu hoch geworden, sagt sie. Wegen eines langen Frankreich-Urlaubs kurz nach der Flutkatastrophe im letzten Sommer wurde sie zuletzt stark kritisiert.
SZ-Parlamentskorrespondentin Angelika Slavik sagt, der Rücktritt sei spätestens am Montag unvermeidbar geworden: “Es war klar, dass es für die Ministerin Spiegel keine Zukunft mehr geben wird.” Auch die emotionale Pressekonferenz am Sonntag habe Spiegel “in der Summe geschadet”, so Slavik. Spitzenpolitik sei für das Privatleben eine Zumutung. Aber familiäre Probleme und Überlastung rechtfertigten keine Lügen. Spiegel hatte behauptet, bei Kabinettssitzungen nach der Flutkatastrophe digital zugeschaltet gewesen zu sein, was sich als falsch herausgestellt hat.
Für die Grünen sei die Situation nun sehr schwierig, weil die Suche nach einer Nachfolge für Spiegel sehr kompliziert sei, so Slavik. Bis Ende der Woche wollen die Grünen eine neue Familienministerin benennen.
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Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb
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