In den USA protestieren gerade viele Menschen, vor allem Frauen, für das Recht auf Abtreibung. Grund ist ein geleaktes Dokument des obersten Gerichts der USA. Darin steht: Der Supreme Court will das berühmte Urteil “Roe vs Wade” aus dem Jahr 1973 kippen. Das Urteil schreibt als Präzedenzfall das grundsätzliche Recht auf Abtreibung fest. Jetzt wollen aber wohl fünf der neun Supreme Court-Richter dieses Recht wieder aufheben. So steht es in einem Entwurf, den das Online-Magazin Politico veröffentlicht hat.
SZ-Autorin Meredith Haaf sagt, dass viele Bundesstaaten schon in den vergangenen Jahren Gesetze eingeführt hätten, “die das Abtreibungsrecht fast abschaffen oder zumindest stark verschärfen”. Wenn Roe vs. Wade kippen würde, würden diese Gesetze sofort greifen. Der Zugang zu Abtreibungen würde dann deutlich erschwert werden. Haaf glaubt nicht, dass die aktuellen Proteste etwas an der Entscheidung des mehrheitlich konservativen Supreme Court verändern werden. Die US-Demokraten sollten das aber auch als Chance begreifen und das Thema Abtreibungsrechte mehr auf ihre Agenda setzen, so Haaf: “Sie müssen sich auf einen neuen politischen Kampf vorbereiten.”
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