Pressefreiheit Grenzenlos

Korruption, Machtmissbrauch, populistische Präsidenten – das Unrecht dieser Welt wird erst sichtbar, wenn Medienschaffende darüber berichten. Deshalb muss jede*r das Recht haben zu informieren und sich frei informieren zu können. Autoritäre Regierungen verletzen das Menschenrecht auf Pressefreiheit, in dem sie Medien zensieren und Medienschaffende verhaften. Daher setzt sich Reporter ohne Grenzen weltweit für Presse- und Informationsfreiheit ein und unterstützt Medienschaffende, die in Not geraten sind. In diesem Podcast stehen die Menschen im Fokus, für die sich die Organisation tagtäglich einsetzt. Menschen, die dann hinschauen, wenn andere wegsehen. Was bringt sie dazu, ihr Leben aufs Spiel zu setzen und in den Dienst der Gesellschaft zu stellen? Welchen Gefahren sind sie durch ihre Arbeit ausgesetzt? Und wie kann es gelingen, dass sie frei berichten können? Mehr über diesen Podcast erfahrt Ihr unter www.reporter-ohne-grenzen.de/podcast Reporter ohne Grenzen e.V. ist finanziert durch Spenden. Unterstützt unsere Arbeit und den Einsatz für Medienschaffende weltweit: www.reporter-ohne-grenzen.de/spenden

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Brasilien: Journalismus im Klima von Angst und Aggression


Brasilien steht am 2. Oktober vor der Wahl: Soll der linke Herausforderer und ehemalige Präsident Luiz Inácio „Lula“ da Silva wieder an die Macht? Oder darf der ultrarechte Amtsinhaber Jair Bolsonaro weiterregieren?

Für die Journalistin Helena Bertho ist die Antwort klar: „Im Moment ist es so, dass wir einen anti-demokratischen Präsidenten mit faschistischen Tendenzen haben und es wäre wirklich sehr wichtig, dass er das Amt verlässt. Deswegen ist meine Hoffnung auch, dass Lula diese Wahl gewinnt.” Denn Helena Bertho aus São Paulo ist Gründerin von „Revista AzMina“, einer Online-Plattform für feministische und LGBTQ-Themen, Geschlechtergerechtigkeit und Frauenrechte. Und Bolsonaro ist bekannt für frauenfeindliche Sprüche, Sexismus und Hetze gegen Medienhäuser, Zeitungen und Journalist*innen.

Nicht erst seit dem Wahlkampf herrscht in Brasilien eine aggressive Stimmung, die besonders Medienschaffende trifft. „Wir werden häufig bedroht und angegriffen, meist von Politikerinnen. Das schafft ein Klima der Angst, und auch die Bevölkerung fühlt sich mittlerweile in der Lage, Journalistinnen zu attackieren. Und warum auch nicht, wenn es selbst der Präsident macht“, sagt Helena Bertho.

Über die kritische Situation für Medienschaffende im fünftgrößten Staat der Erde sagt Juliane Matthey, Pressereferentin für Lateinamerika bei Reporter ohne Grenzen: „Brasilien ist schon lange ein sehr gefährliches Land für Journalistinnen, nicht erst seit Präsident Bolsonaro im Amt ist. Brasilien ist im Durchschnitt der letzten Jahre das zweitgefährlichste Land in Lateinamerika: Zwischen 2010 und 2020 sind 30 Journalistinnen in Brasilien ermordet worden. Es gibt eigentlich kein Jahr, in dem keine Journalist*innen ermordet werden.“

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 September 26, 2022  40m