Die Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe Letzte Generation kleben sich immer wieder auf Straßen fest, beschmieren Kunstwerke oder Häuser. Sie sagen: Das ist nötig, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Vielen anderen geht das allerdings zu weit. Erst recht seit am vergangenen Montag so ein Protest in Berlin einen Stau ausgelöst hat, durch den ein Rettungsfahrzeug erst verspätet an eine Unfallstelle kommen konnte, weil offenbar auch keine Rettungsgasse gebildet wurde. Was bringen solche Aktionen also? Das fragen wir die Protestforscherin Lena Herbers von der Universität Freiburg.
Herbers sagt, dass die Aktivisten sich in einem Spannungsfeld zwischen positiver und negativer Aufmerksamkeit bewegen. Einerseits sei Protest immer ein Störfaktor, der das normale Geschehen unterbricht und dadurch Aufmerksamkeit auf sich zieht. Allerdings müsse sich Protest auch im demokratischen Rahmen bewegen. Und die Aktivisten bräuchten auch die Unterstützung der Gesellschaft, um wirklich etwas zu bewegen. “Wann Protest legitim ist und wie weit Protest gehen darf, das sind gesellschaftliche Aushandlungsprozesse”, so Herbers.
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Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb
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