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episode 1126: Kernfusion: Zu schön, um wahr zu sein?


Immer wieder wird verkündet, dass die Forschung zur Kernfusion vor dem Durchbruch stehe. Und immer wieder wird verkündet, dass ihr Einsatz zur Energiegewinnung noch zehn Jahre entfernt ist. Mindestens. Das geht schon seit Jahrzehnten so. Wäre ja auch zu schön: unglaublich viel Energie, die auch noch klimaneutral und sicher ist. Potenziell also die Lösung sehr vieler weltlicher Probleme.

Nun aber wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Kalifornien wirklich einen historischen Durchbruch erzielt haben. Im Auftrag der US-Regierung soll ihnen eine Kernfusion gelungen sein, bei der tatsächlich mehr Energie gewonnen als verbraucht wurde. Ein "Fusionskraftwerk steht noch nicht vor der Tür", sagt die Physikerin Marlene Weiß, die das SZ-Wissenressort leitet. Darauf müssen wir noch bis in 2030 oder eher bis 2050 warten. Mindestens.

Bei der Fusion passiert genau das Gegenteil einer Kernspaltung, sagt Weiß. Anstatt Atome zu spalten wie in einem AKW, verschmelzen bei der Kernfusion Atomkerne. Dazu brauche es wahnsinnig hohe Temperaturen von 15 Millionen Grad Celsius oder aber unfassbar hohen Druck. Auch die in den USA dafür eingesetzten Laser verbrauchen netto "noch eine Menge Energie". Erzeugt aber wurde bislang wohl nur eine Energiemenge von "ungefähr 2,5 Megajoule". Das sei "die Energie, die man braucht, um ein paar Tage lang eine LED-Lampe laufen zu lassen". Man rede also "noch von sehr kleinen Mengen". Trotzdem halte sie "es für sinnvoll, das weiter zu verfolgen", sagt Weiß. "Wenn es irgendwann klappt, dann wäre es fast zu schön, um wahr zu sein." Und schließlich sei "Forschung immer gut für Überraschungen".

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Moderation, Redaktion: Lars Langenau

Redaktion: Tami Holderried

Produktion: Jakob Arnu

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 December 13, 2022  12m