Luca Guadagnino ist hauptsächlich für seinen zärtlich-sommerlichen und queeren Liebesfilm „Call me by your name“ bekannt. Doch gehört der italienische Regisseur zu den eigenwilligsten Filmemachern der Gegenwart, der es vermag, sich mühelos die unterschiedlichsten Stoffe und Genres einzuverleiben, sie zu verwandeln und über sich selbst hinauszutreiben. Seine Interpretation von Argentos „Suspiria“ ist ein sinnlich-choreographierter Fiebertraum über das Matriarchat, politischen Wahn und Trauma. Und das Kannibalen-Roadmovie „Bones and All“ ist mitunter das Spannendste, was das Kinojahr 2022 hervorgebracht hat. Sebastian und Marcus sprechen in dieser Episode über mäandernde Erzählstränge, tanzende Kameras und verzehrende Metaphern.