Maya bedeutet wörtlich: Schein, Trug und Illusion. Was ist damit gemeint? Sollen wir unserem Nachbarn, der um seine Existenz bangt sagen: „Keine Angst alles ist Schein.“ Ist gelassen zu bleiben, zu lächeln und zu meditieren die Lösung, während es möglicherweise Menschen, aus nicht nachvollziehbaren Gründen verwehrt ist, ihren kranken, vielleicht sogar sterbenden Angehörigen beizustehen, sie zu sehen? Ist es wirklich angebracht innerlich gelassen bleiben, wenn wir Menschen in unserer Nähe und anderswo auf unterschiedlichste Art leiden sehen und wir dieses Leiden für vermeidbar halten? Ist das der zu empfehlende Weg für Yoga-Praktizierende mit solchen Herausforderungen umzugehen, um sie damit vielleicht hoffnungsvoll auszusitzen?
Ramana Maharshi (1879–1950) ein großer indischer Guru und Weisheits-Lehrer hat sich in seiner Lehre genau mit diesem Thema befasst. Seine Empfehlung war es, häufig das eigene Selbst zu erforschen und Hingabe zu üben. Er sagte: "Das Ergebnis all dessen ist, dass die Erscheinungen der Welt real sind, wenn sie als Selbst erfahren werden und illusionär, wenn sie als getrennt vom Selbst erfahren werden.“ Er unterschied hierbei sehr genau zwischen dem Selbst und dem Ego, so sagte er: “...wenn du ernsthaft nach dem Selbst suchst, verschwindet der Ich- Gedanke.“
Er war somit durchaus der Meinung, dass man betroffen sein sollte.