Der Aufruf zu der Sokrates, griechischer Philosoph (469-399 v.Chr.), zugeschriebenen Afforderung 'Erkenne dich selbst!', ist vergleichbar mit der Anforderung einer Reise der Selbsterfahrung im Rahmen der analytischen Psychotherapie. Wir dürfen davon ausgehen, dass im Verlaufe dieser Reise der Entdeckung des eigenen Selbst, sich die Tür zu der ursprünglich in uns niedergelegten, tief verankerten Erfahrung der Verbundenheit – unserer Matrix bzw. unseres Urgrundes – öffnet. Diese Erfahrung der Verbundenheit können wir als die höchste oder auch tiefste anzustrebende Erkenntnis und Erlebnisqualität bezeichnen. Im Sanskrit steht das Wort Yogafür die Verbindung. Im hinduistischen Sinne ist es die Verbindung der individuellen Seele mit dem universellen Geist. Verstehen wir die Verbindung als Sinnbild eines Wir, so können wir erkennen, dass das Wir von weit größerer Bedeutung ist, als es das Ich bzw. das Selbst sein kann. Ein Ganzes kann niemals kleiner sein als ein Teil davon und ebenso kann ein Teil niemals größer sein als das Ganze in welches es eingebettet ist. Diese Einsicht sollte unser Verhältnis zum Ich und zum Wir bestimmen.