Mehrere Tage ist ein chinesischer Ballon über die USA geflogen. Inzwischen wurde er abgeschossen, die Trümmer werden derzeit vor der amerikanischen Ostküste geborgen und ausgewertet. Die chinesische Regierung sagt, dass es sich dabei um einen Wetterballon gehandelt hat. Die USA gehen allerdings von Spionage aus. Heikel ist das, weil der Ballon auch über einer US-Militärbasis entlang flog. Dort sind Atomraketen stationiert.
Dass es sich um einen chinesischen Spionage-Ballon handelt, nennt SZ-Politikchef Stefan Kornelius “die plausibelste Erklärung”. Auch weil es “auf der amerikanischen Seite in den letzten Monaten eine Umstellung gab in der Kommunikation der strategischen Raketen-Einheiten.” Daraus lasse sich auch der Einsatz des Ballons über der Militärbasis erklären: “Der Ballon kann länger über einem Ort schweben und kann dort nicht nur Filmaufnahmen oder Fotoaufnahmen machen, sondern auch abhören.” Das sei “die eigentliche Stärke gegenüber einem Satelliten”, so Kornelius.
Die amerikanisch-chinesischen Beziehungen sieht er “an einem Tiefpunkt” angekommen. Auch weil der Zwischenfall gezeigt habe: “Die Krisenkommunikation zwischen beiden Seiten ist wirklich verheerend schlecht”. Es wäre “ein sinnvolles Zeichen, wenn Tony Blinken, der US-Außenminister, nun seinen Besuch doch recht zügig nachholt.” Da ist Kornelius auch hoffnungsvoll: “Erfahrungsgemäß ist dann so ein Zwischenfall auch schnell wieder vergessen.”
Weitere Nachricht: Erdbeben in Grenzregion von Türkei und Syrien.
Die Reportage zur AfD finden Sie hier.
Moderation, Redaktion: Johannes Korsche
Redaktion: Sabrina Höbel, Tami Holderried
Produktion: Benjamin Markthaler
Zusätzliches Audiomaterial über Reuters, Twitter: @EU_Commission.