Das Leistungsstreben sowie der damit verbundene Konkurrenzkampf sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten innerhalb unserer Gesellschaft nicht geringer geworden, sondern haben sich deutlich gesteigert. Unsere gesamte Sozialisation ist von klein auf darauf ausgerichtet, uns auf die Anforderungen in der Gesellschaft vorzubereiten und dafür geeignet zu machen. Die Vorgaben und Erwartungen sind an vielen Stellen institutionalisiert und werden auf diese Weise bereits vom Kindergarten an, über die Grundschulen und weiterführenden Schulen bzw. in den Weiter- und Ausbildungen als anzustrebende Werte und Ziele vermittelt.
In gleicher Weise, wie wir uns in der Kindheit an unseren Eltern bzw. den Erziehern und Lehrern ausrichten sollen, müssen und sollen wir es im Erwachsenenalter den Institutionen des Staates gegenüber tun. Ihm gegenüber sind wir in einer gewissen Bringschuld. Das, was wir als Freiheit begreifen können, wird uns explizit zugestanden, vorausgesetzt wir erkennen das Gewalt-Monopol des Staates an. Die Fähigkeit, uns unterzuordnen und zu unterwerfen, haben wir von klein auf verinnerlichen können, so dass wir darin geübt sind. Wir sollen keinen Anlass sehen an der Rechtmäßigkeit der staatlichen Institutionen zu zweifeln, ebenso wenig an deren Recht, Maßnahmen zum Schutz von uns allen zu ergreifen.