Wichtig ist es für uns zu erkennen, dass es weniger die Gefühle, Emotionen und auch nicht die Affekte sind, die verantwortlich sein können, für das, was wir als Grundlage unserer Befindlichkeit erleben, sondern die für uns persönlich, d. h. subjektiv damit verbundenen gedanklichen, bewussten und unbewussten erlebnismäßigen Inhalte. Diese Inhalte können Erlebtes sein im Sinne von Traumatisierungen, Verletzungen, Kränkungen oder im Gegensatz hierzu im Fall von positiven Affekten empfundene positive Erlebnisse, welche mit angenehmen Erinnerungen vielleicht auch einmaligen Glücksmomenten verbunden sind. Wobei diese aufgrund deren positiver Wertigkeit nicht wirklich einer Verdrängung anheimfallen müssen. Mit solchen positiven Inhalten stehen wir nicht im Konflikt. Probleme haben wir hingegen mit all dem von uns als negativ empfundenen. Was auch immer in uns an erlebnismäßigem Inhalt vorliegt, kann die Ursache für starke Gefühle, Emotionen oder auch Affekte sein.
Je mehr es sich um Affekte handelt, umso mehr sind wir der Gefahr sehr starker, nicht steuerbarer Reaktionen auf allen Ebenen unseres Seins ausgeliefert. Insofern ist es ratsam, immer dann, wenn wir solche starken ganzheitlichen Reaktionen in uns wahrnehmen, uns daran zu erinnern, dass es hierfür stets in uns verborgene Erlebnisinhalte gibt, welche uns die Erklärung für das, was sich gerade erlebnismäßig vollzieht geben können.