Gesamtlänge aller Episoden: 5 days 19 hours 24 minutes
Um Zwiesprache geht es in der aktuellen Folge des Lyrik-Podcast Seelenfutter. In "Detmold" des Dichters Heinrich Detering setzt sich ein alter Mann mit den Gespenstern seiner Jugend auseinander, den Beobachtungen und Verdrängungen der Nazizeit, etwa über "die Leute mit den Sternen auf der Brust". Die innere Zwiesprache entlädt sich in lautem Fluchen auf dem Altenheimflur...
Mit Charles Baudelaire und Wolfgang Borchert stellen die Podcast-Gastegeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard zwei Dichterpersönlichkeiten vor, die sich intim mit der Schwere des Lebens auskennen. "Um solche Lasten zu heben braucht es des Sysiphus Mut", beginnt Baudelaires Gedicht "Unstern", um fortzufahren "Lang ist die Kunst - kurz das Leben". Dazu erklingt "Blume Anmut blüht so rot.....
Finstere Tage. Unter dem Eindruck der neuen Gewalt im Nahen Osten und der anderen bitteren Kriege: Ein wortmächtiger Einspruch von Rene Schickele: "Abschwur". Das Gedicht nimmt erstaunliche Wendungen von einer Proklamation ins Innerliche und Weltstaunende hinein. Äußerst bemerkenswert, finden Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard...
Was sich hinter verschlossenen Türen ereignen kann, wenn du es wagst und zumindest auf die Schwelle trittst...: Marie Luise Weissmann erschließt in ihrem Gedicht "Aber öffne" berührend helle Räume. Als Komplementärgedicht präsentieren Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard im Lyrik-Podcast Seelenfutter ein Kurzgedicht des ehemaligen Husumers Max Richard Lessmann. Vergiftende Angst kann Türen verschlossen halten. Dazu Bibelworte von Jesaja und aus dem Psalmen. Seelenfeinkost.
Erntedank. Zeit, zu staunen, Zeit für Dankbarkeit. Beide Gedichte im aktuellen „Seelenfutter“ singen von reicher Ernte. Die schier nicht endende Fülle inspiriert Carl Friedrich Meyer, und er weiß: Davon lebt auch die Kunst und das Herz. Ricarda Huch wählt die vollen Scheunen als Metapher für die Lebensernte an einem 60. Geburtstag...
Um Augen-Blicke geht es im aktuellen Lyrik-Podcast Seelenfutter, um Momente besonderer Intimität. Wer sich tief in die Augen schaut, erfährt viel über sich und den anderen Menschen. Klaus Groth dichtet in "Dein blaues Auge" sogar "ich sehe mich gesund". Else Lasker-Schülers "In deinen Augen" gerät ins Zittern...
Nicht immer Flügelwesen sind sie, die Engel. Manchmal werden sie erst an ihrer Wirkung erkannt. Das Gedicht „dreimal“ von der wunderbaren Doris Runge berichtet von Besuch, der alles verändert. Heinrich Heine bekennt: Er glaubt nicht viel, aber an der Trost der Engel, die auf Erden wandeln, unbedingt. Im Lyrik-Podcast Seelenfutter stellen Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard diese beiden bemerkenswerten Gedichte zusammen und denken über die Spezies der Engel nach...
Spätsommer. Die Sonne hat noch Kraft, doch morgens schmeckt die Luft schon nach Herbst. Im Lyrik-Podcast Seelenfutter stellen Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard September-Gedichte vor. Bei Gustav Falke wird der ganze Tisch spätsommerlicher Fülle gedeckt, Blumenpracht, Obst, Falter und Schwalben. Nur ganz am Schluss, da löst sich ab und zu ein Blatt vom Baum. Ein Bild voller Zufriedenheit...
Ein Fest, ein Rausch: Die „Rosenhymne“ von Max Herrmann-Neiße hebt förmlich ab, und alle, die mit dem beflügelnden Gedicht mitgehen: „In dem Rausch der Farben und Gerüche, in dem Sonnenspiel auf Gelb und Rot, ganz vergessen meine frommen Flüche auf die Welt, die immer mehr verroht“. Der Exildichter lässt sich im London des Sommers 1937 treiben und erkennt „das Glück, das gläsern uns umgibt“...
Zwei Raritäten stellen die Lyrik-Podcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard in ihrer aktuellen Folge vor: Kurd Adler und Isolde Kurz waren beide noch nie im „Seelenfutter“ zu hören und werden auch sonst selten wahrgenommen. Ganz zu unrecht. Adler, der mit 24 im Ersten Weltkrieg fiel, dichtet in „Sommergang“ satte Wortbilder, die von kraftvollen Gegensätzen leben: Die Qual der Stadt, Staub und Gelärm gegen den „Ruch der Bäume, Gräser und im sanften Blatt“...