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Fast hatte man sich an den wöchentlichen "Fridays for Future"-Stau gewöhnt, da beginnt die nächste Gruppierung von Klima-Aktivisten das automobile Fortkommen zur Nervenprobe zu gestalten. Das Bündnis "Extinction Rebellion", dem Kritiker einen Hang zur Esoterik bescheinigen, klingt nicht nur martialischer als das lieb protestierende Schülerbündnis, sondern will Berlin "Tag und Nacht" blockieren.
Nach dem vergangenen August-Wochenende zieht ein früher politischer Herbststurm auf, der trotz spätsommerlicher Wärme schon jetzt ein Frösteln erzeugt: Wird das Wahlvolk in Brandenburg und Sachsen ohnehin noch auf Sparflamme gestellte Partystimmung zum Mauerfalljubiläum mit einem Wut-Votum ersticken?
Bei der Europawahl haben sich die deutschen Regierungsparteien an den Wahlurnen einen weiteren schmerzhaften Satz heißer Ohren eingefangen. Besonders für die Sozialdemokraten wird die Lage allmählich brenzlig: Traut sich irgendjemand, der Großen Koalition den Stecker zu ziehen? Triumphstimmung hingegen bei den Grünen: Mit ihrem konsequenten Fokus auf Klimapolitik haben sie den Nerv der Zeit getroffen.
Fridays for Future: Die junge Bewegung für den Klimaschutz sorgt noch immer zuverlässig zum Wochenende für verstopfte Straßen in deutschen Großstädten, und diesen Freitag kommt auch noch Superstar Greta Thunberg nach Berlin: Höhepunkt einer kurzlebigen Protestwelle, der Anfang von einer neuartigen Politisierung der Jugend oder schlicht und einfach Bock auf ein bisschen zivilen Ungehorsam?
Ob Enteignungspläne gegen die Wohnungsnot, die jüngsten sozialdemokratischen Ideen zum Umbau des Sozialstaats oder die Europapläne der Linken: Der erste Frühlingshauch zaubert rote Farbtupfer ins politische Grau der Hauptstadt.
Ob Bau eines Flughafens oder Schaffung bezahlbaren Wohnraums: In Berlin haben sich die Menschen daran gewöhnt, dass die Umsetzung wichtiger Projekte gerne mal deutlich länger dauert als anderswo. Umso flotter verlief jetzt dafür der Beschluss zur Schaffung eines neuen Feiertags.
Nach der Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer zur neuen CDU-Parteivorsitzenden scheint klar: Statt das Risiko eines harten Umbruchs zu wagen, wünscht sich die Mehrheit der Regierungspartei eine Fortsetzung des Altbekannten.
Ausgerechnet am Nikolaus-Wochenende beschenkt sich die Regierungspartei mit einem neuen Parteivorsitz. Aktuell sind die drei aussichtsreichsten Kandidaten auf großer Roadshow quer durch das Land und machen Werbung in eigener Sache. Wer liefert die besten Ideen für die Herausforderungen der Zukunft?
Die Ergebnisse der hessischen Landtagswahlen jagen nach dem bayerischen Fiasko zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen schmerzhafte Schockwellen ins ohnehin brüchige Gefüge der Berliner Regierungskoalition.