Gesamtlänge aller Episoden: 11 hours 41 minutes
Johan Simons inszeniert in Bochum eine Sieben-Stunden-Fassung von Dostojewskis "Die Brüder Karamasow". Der Aufwand lohne sich allemal, sagt Christoph Ohrem. Herausgekommen sei ein fulminater Abend, an dem man sogar durch das ganze Theater wandert.
Von klein auf geprägt, sich als Mädchen zurückzunehmen und Demütigungen wie Übergriffigkeiten "wegzulächeln". Das ist das Romanleben der Kim Jiyoung. Marie Schleef inszeniert den Stoff für das Kölner Schauspiel.
Eine Soundinstallation soll den Karneval akustisch von Rio nach Köln transferieren, auf der Bühne trifft Büchners "Woyzeck" Samba-Tanzende. Das Karnevalsprojekt "kaɦ.na.vˈaw" der Akademie der Künste der Welt in Köln will dabei auch provozieren, so der künstlerische Leiter Alex Mello.
In Thomas Vinterbergs Sozialsatire "Rausch" starten Männer in der Midlife-Crisis ein Trinkexperiment. Das Schauspiel Essen bringt den Film auf die Bühne. Eine unterhaltsame Inszenierung mit kleinen Schwächen, sagt WDR 3-Kritiker Stefan Keim.
Kieran Joel stellt sich mit der deutschsprachigen Erstaufführung von "Das Kapital" des chinesischen Dramatikers Nick Rongjun Yu dem Dortmunder Publikum vor. Es wird gelacht, gesungen - und Kapitalismus erklärt.
Das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel setzt sich in dem Theaterstück "Man muss für Werte eintreten“ mit dem Mord an Walter Lübcke auseinander – und mit Rechtsterrorismus. Eine Rezension von Theaterkritiker Stephan Keim.
Die Neanderland Biennale präsentiert unterhaltsames und politische Open-Air-Theater in den zehn Städten des Kreises Mettmann. Der Eintritt ist frei, das Motto lautet "Betaal wat de häs". Dabei kommen nennenswerte Spontanspenden zusammen.
Broadway Feeling in der Oper Bonn bei "Frankenstein Junior". Das Musical basiert auf der gleichnamigen Verfilmung von Mel Brooks und persifliert den Topos des irren Wissenschaftlers. Handwerklich gut gemacht, der zotige Humor habe sich aber überholt, meint Christoph Ohrem.
"Extra Life", ein zusätzliches Leben, so heißt ein Stück von Gisèle Vienne über ein Geschwisterpaar bei der Ruhrtriennale, das sich zwischen Tanz und Schauspiel bewegt. Stefan Keim hat die Premiere besucht und bleibt etwas ratlos zurück.
Von Liebe im Angesicht von Altern und Tod handelt Hanekes intensiver Film. Theaterregisseurin Karin Henkel wendet diesen intimen Stoff bei den Salzburger Festspielen ins Gesellschaftliche. Und zwar sehr gelungen, findet Kritikerin Regine Müller.