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Schon 2004 forschte der österreichische Publizist Martin Pollack mit "Der Tote im Bunker" der Nazi-Karriere seines leiblichen Vaters Gerhard Bast nach. In seinem neuen Roman steht nun seine Großtante Pauline im Mittelpunkt, die ihr ganzes Leben als Angehörige einer deutschsprachigen Minderheit in Slowenien verbracht hat, bis sie 1945 von jugoslawischen Partisanen in eine Gefangenenlager verschleppt wurde und starb...
Aus Anlass des 200. Geburtstags von Mary Ann Evans, die ihre Romane unter dem Männernamen George Eliot veröffentlichte, erscheint ihr Hauptwerk, der Roman "Middlemarch", neu in zwei Verlagen und zwei Übersetzungen. Das lädt nicht nur zum Vergleich ein; es sollte auch dem bedeutendsten Meisterwerk der viktorianischen Literatur endlich die Aufmerksamkeit verschaffen, die es verdient.
Der Roman spielt 1936 in Moskau. Eugen Ruge erzählt von seinen Großeltern, vor allem von seiner Großmutter, einer Agentin, die den sogenannten Großen Terror in Moskau miterlebte und Zeugin der stalinistischen Säuberungen wurde. Auch sie lebte mit ihrem Ehemann einige Zeit im legendären Moskauer Luxushotel "Metropol", immer mit der Angst, auch ein Opfer der Säuberungen zu werden. (Rowohlt Verlag, 25 Euro)
Im Januar 2011 wurde eine 18-jährige Kellnerin in der Nähe von Nantes entführt und getötet. Ein Mordfall, der die ganze Nation erschütterte. Ivan Jablonka zeigt in seinem spannenden Buch, wie der Fall von Medien und Politik für ihre Zwecke instrumentalisiert wurde. (Übersetzung: Claudia Hamm, Matthes und Seitz Verlag, 28 Euro)
Der Roman erzählt von zwei deutschen Männern, Halbbrüder, die einen schwarzen Vater haben, den sie nicht kennen. Mick und Gabriel haben zwei komplett unterschiedliche Lebenswege in den 1990er Jahren. Viele Themen werden behandelt, die Hautfarbe spielt allerdings kaum eine Rolle. Der Roman ist für den Buchpreis nominiert. (Hanser Verlag, 23 Euro)
Der Roman spielt unter Akademiker, im Hochschul- und Künstlermilieu von Dublin. Es geht um Klassen- und Generationsunterschiede - und um Liebe und Sexualität im Spätkapitalismus. (Luchterhand Verlag, 20 Euro)
Katerina Poladjan dritter Roman "Hier sind Löwen" ist zugleich ihr ehrgeizigster und ihr persönlichster...
Eine neue literarische Stimme aus Nigeria: Lesley Nneka Arimah erzählt von der Wirtschaftsmetropole Lagos, mit ihrer Party-Szene und ihren Charity-Events. Hinter dem Glamour lässt sie aber auch die blutige Vergangenheit Nigerias aufblitzen. Die Hauptkonfliktzone ist das Verhältnis von Müttern und Töchtern. Im Mittelpunkt stehen junge Frauen, deren eigensinniges Rebellentum sich im aufsässigen Ton der Texte widerspiegelt. (CultureBooks, 20 Euro)
Es geht um die kleinen Leute im Baskenland. Eine Arbeiterfamilie in San Sebastian verliert in den 1960er Jahren ihren halbwüchsigen Sohn an die ETA. Fernando Aramburu zeigt, wie die ETA den Familien ihre Söhne abspenstig gemacht hat. Ein kluger Schachzug, sagt Sigrid Löffler über den Roman. (Rowohlt Verlag, 20 Euro)
Die ostdeutsche Autorin Daniela Krien hat bisher einen sehr erfolgreichen Roman und einen Erzählungsband vorgelegt. Ihr Thema sind die komplizierten Liebes- und Partnerbeziehungen von heute, aus der Sicht von Frauen. In Kriens neuem Roman "Die Liebe im Ernstfall“ ist das nicht anders. Die fünf Frauen im Roman sind allerdings inzwischen etwas älter geworden, parallel zu ihrer Autorin. Unsere Literurkritikerin Sigrid Löffler stellt das Buch vor.