04:08 Die Handhabung ist wieder mal unterschiedlich in den einzelnen Bundesländern und auch auf kleinerer Ebene. Ich habe das Gefühl, dass gerade sehr eifrig daran gearbeitet wird, die Umgangsmaßgaben zu formulieren. Aber man muss sich auch klarmachen: Wie verhindert man Cluster, wie verhindert man Superspreading? Da haben wir gesagt: Das verhindert man, indem man ein ganzes Cluster sofort isoliert, sobald jemand aus dem Cluster positiv gestestet wurde. Das ist schon vorgegeben in den Maßgaben des RKI. Es ist jetzt nicht so, dass durch diese neuen Erkenntnisse zur Wichtigkeit der Cluster plötzlich das RKI seine Empfehlungen ändern müsste. Sondern das machen die Gesundheitsämter – und auf Empfehlung des RKI sowieso schon: Wenn ein bekannt positiver Fall durch Labordiagnostik gefunden wird, wird gleich geschaut, wer in den Kontaktbereich gehört und wer sofort in Quarantäne zu setzen ist. Dazu gehören auch die Mitglieder eines möglichen Clusters.
07:14 Wenn wir auf Symptome gucken: Wir haben ganz am Anfang des Jahres immer von Husten und Fieber gesprochen. Zuletzt wurde aber auch über Schnupfen berichtet – das RKI hat zum Beispiel veröffentlicht, dass von den bestätigten Infektionsfällen ein Fünftel über Schnupfen spricht. Und bei Kindern ist auch immer wieder von Durchfällen die Rede. Ist genug bekannt über diese Symptomatiken? Kann es auch sein, dass ich, wenn ich nur Schnupfen habe, vorsichtig sein sollte?
10:55 Das ist eine gute Überleitung zum Situationsbericht des Robert Koch-Instituts, den wir heute mal ein bisschen unter die Lupe nehmen können. Wir hatten vor einigen Folgen mal angekündigt, eine kleine Lesehilfe zu geben. Das RKI bemüht sich mittlerweile, genau diesen Zeitverzug zwischen Infektion, Erkrankungsbeginn und der Erfassung durch die Behörden zu berücksichtigen. Eines der Stichwörter, die im Situationsbericht verwendet werden, heißt „Nowcasting“. Das heißt, die Reproduktionszahl R wird gewissermaßen korrigiert um einen solchen Zeitverzug. Wie genau haben wir das zu verstehen?