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Welcher Klavierspieler kennt es nicht: Mit der Sammlung von 24 Präludien und Fugen schrieb Bach 1722 sein wohl folgenreichstes Werk, das mit seiner Stilvielfalt und mustergültigen musikalischen Architektur unzählige Komponisten inspiriert hat.
Lange rang Bruckner um die Achte. Sein Wunschdirigent Hermann Levi rümpfte die Nase über das Werk. Drei Jahre verbrachte der Komponist mit Überarbeitungen, geplagt von Depressionen. 1892 wird die Uraufführung in Wien mit Hans Richter am Pult schließlich doch noch zum Triumph.
1829 reist der junge Mendelssohn nach Schottland und notiert das Thema für ein Werk, das er erst 13 Jahre später vollendet. Die 3. Sinfonie in a-Moll gilt als sein sinfonisches Hauptwerk und widerlegt eindrucksvoll alle Vorurteile vom "Leichtgewicht" Mendelssohn.
1912 vollendet Maurice Ravel sein berühmtes Ballett für Serge Diaghilevs legendäres Tanzensemble. Es ist sein längstes Werk überhaupt, wohl auch sein Bestes - ganz sicher sein Sinnlichstes: Das Schäferstündchen aus dem antiken Griechenland zeigt den Klangvirtuosen in Hochform.
1953 stirbt Josef Stalin. Dimitri Schostakowitsch macht sich nach langer Pause wieder an die Komposition einer Sinfonie. In seiner Zehnten feiert er sein Überleben, verarbeitet aber auch in düsteren Klängen die Jahre der Terrorherrschaft.
Pianistisches Wunderkind, Abenteurer, Pionier der spanischen Musik - die Faszination von Isaac Albéniz ist ungebrochen. In seiner "Suite española" von 1868 fängt er mit typischen Rhythmen und verblüffenden Harmonien den Charme seiner Heimat ein. Mit "Asturias" liefert er zudem den Gitarren-Dauerbrenner schlechthin, der eigentlich ein Klavierstück ist.
Mit "Wozzeck" landete Alban Berg 1925 einen Opern-Welthit wider Willen und lieferte die Vorlage zur Duschszene in Hitchcocks "Psycho". Berg verarbeitete in dem packenden Außenseiterdrama über einen Soldaten, der zum Mörder seiner Freundin wird, nicht zuletzt eigene Kriegserfahrungen.
Einen Winter auf Mallorca verbrachte Chopin 1838 mit seiner großen Liebe George Sand. Was romantisch klingt, war es nur zum Teil. Doch immerhin gab es einen Flügel, an dem er hochemotionale Meisterwerke wie das Regentropfen-Prélude komponieren konnte...
Während seines Studiums spielt Anton Dvořák Bratsche in Prager Kaffeehäusern, um nicht zu verhungern. Vielleicht entwickelt er da seinen Sinn für geniale Melodien, die zugleich glücklich machen und melancholisch stimmen. Zu bewundern zum Beispiel in seinem berühmten Klaviertrio von 1891.
Nach dem Debakel seiner 1. Sinfonie wollte Rachmaninow eigentlich nie wieder komponieren. Er begab sich wegen Depressionen in Behandlung. 1907 aber findet er in Dresden zu neuer Schaffenskraft und schreibt in seinem unnachahmlichen Ton seine erfolgreichste Sinfonie.