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Nach dem Debakel seiner 1. Sinfonie wollte Rachmaninow eigentlich nie wieder komponieren. Er begab sich wegen Depressionen in Behandlung. 1907 aber findet er in Dresden zu neuer Schaffenskraft und schreibt in seinem unnachahmlichen Ton seine erfolgreichste Sinfonie.
Leoš Janáček schrieb nur eine einzige Klaviersonate, die aber hat es in sich: ein politisches Statement gegen Polizeigewalt, prallvoll mit Emotionen und Dramatik. Dabei wollte der tschechische Komponist das Werk eigentlich vernichten. Es überlebte nur Dank der Abschrift einer Pianistin.
Ein Italiener in Wien: Mauro Giuliani feierte Anfang des 19. Jahrhunderts an der Donau Triumphe als glanzvoller Gitarrenvirtuose. Mit seiner einzigen Sonate schuf der Komponist aus Apulien einen Klassiker der Gitarrenliteratur voller Esprit und Leichtigkeit.
Um 1870 suchen Frankreichs Komponisten nach einem neuen Nationalstil. Der junge Fauré leistet dazu seinen Beitrag mit einem Klavierquartett, das für einen Nationalisten ziemlich lässig klingt und in Vielem bereits den Impressionismus vorwegnimmt.
Eine Hymne fürs Stadion hat nicht jeder Komponist zu bieten. Joseph Haydn schon: Nach dem Vorbild von "God save the King"schrieb er 1796 ein Geburtstagsständchen für den österreichischen Kaiser - das heutige Deutschlandlied. Am schönsten klingt die Melodie aber immer noch in Haydns bewegendem Streichquartett Op. 76,3.
1902 vollendet Debussy seine einzige Oper. Zeitgleich entwickelt Sigmund Freud seine Psychoanalayse. Der Komponist erkundet das Unbewusste mit einer zukunftsweisenden Musik: Sein Klangstrom folgt einer Art Traumlogik und schmiegt sich eng an die Sprache.
Ein Orchesterklang, der süchtig macht. Der magische Anfang seiner Tondichtung frei nach Nietzsches Buch über den persischen Mystiker Zarathustra hätte allein schon gereicht, um Richard Strauss den Weltruhm zu garantieren. Kaum ein Werk der Klassik kam öfter als Filmmusik zum Einsatz.
Domenico Scarlatti schrieb schon als 17-Jähriger seine erste Oper. Seine eigentliche Leistung aber sind seine Sonaten für Cembalo: Luftige, tänzerische Juwelen des Barock wie die Sonate K 380, in der Scarlatti spanische Volksmusik verarbeitet und mit kühnen Harmonien experimentiert.
Mozarts Meisteroper über den gefährlichen Frauenhelden aus Sevilla zählt zu seinen faszinierendsten Vokalwerken: 3 Stunden voller Verwechslungen, Tragik und musikalischer Hochspannung. Zur Premiere in Prag kam auch Giacomo Casanova.
Angeblich im Auftrag Paganinis komponierte Hector Berlioz 1834 ein Werk für Bratsche und Orchster. Das Ergebnis ist Romantik pur: ein faszinierender Zwitter aus Sinfonie und Solokonzert, in dem der Komponist Autobiografisches mit Lord Byrons literarischer Vorlage vermischt.