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Neubauten, die ihr historisches Umfeld nicht stören, sondern behutsam ergänzen. Das sind Kandidaten für den Preis, der jedes Jahr vom „Verein für das alte Prag“ (Klub za starou Prahu) verliehen wird. In dieser Woche hat die Bürgerinitiative über den diesjährigen Preisträger entschieden.
Die Visegrád-Vier sind eine Gruppierung für regionale Zusammenarbeit in Mitteleuropa. Sie setzt sich zusammen aus der Tschechischen Republik, der Slowakei, Polen und Ungarn. Ihr Ziel ist es heute, vor allem die enge Kooperation zu pflegen und die Stabilität in der Region zu stärken. Am Montag kommen die Regierungschefs in Prag zusammen, um über die Flüchtlingskrise zu beraten. Außerdem wird des 25. Gründungstags der V4 gedacht.
Mitten in Brno / Brünn befindet sich auf einem gleichnamigen Hügel die Festung Spielberg. Sie ist das Wahrzeichen der südmährischen Stadt und schon aus der Ferne sichtbar. Die Geschichte der Festung kennt in Mähren fast jeder: Die einstige gotische Burg wurde in 17. Jahrhundert in eine mächtige Barockfestung mit einem gefürchteten Gefängnis umgewandelt. Der Volksmund nannte den Spielberg sogar „Kerker der Völker“.
Einst war es der längste Sakralbau in Prag: die Jakobskirche in der Altstadt, die zu einem Minoritenkloster gehört. Eng verbunden ist St. Jakob mit den Luxemburgern. Unter dem böhmischen König Johann von Luxemburg wurde der Bau begonnen, unter seinem Sohn Karl IV. wurden die Bauarbeiten beendet. Nach einem verheerenden Brand wurde die Kirche Ende des 17. Jahrhunderts im Barockstil umgebaut. Aus der Barockzeit stammt auch die wertvolle Orgel. In St...
„Stereo statt Mono“ – mit diesen Worten beschreibt ein Zeitzeuge seine Perspektive auf die NS-Zeit in der Tschechoslowakei und die spätere Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung. Es ist ein Tscheche, der mit einer Sudetendeutschen verheiratet ist. Seine Lebensgeschichte und die von anderen 36 Tschechen, Slowaken, Deutschen und Österreichern zeigt die Ausstellung „Vertriebene und Verbliebene erzählen“, die seit dieser Woche gleich an drei Orten zu sehen ist...
Es ist bis heute eines der kontroversesten Themen in der tschechisch-deutschen Geschichte. In Tschechien ist vom „odsun“ die Rede, also von der Abschiebung der deutschsprachigen Bevölkerung. In Deutschland und Österreich heißt es Vertreibung. Vor 70 Jahren begann der sogenannte „organisierte Transfer“ der deutschsprachigen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei...
„Zeichne, was du siehst“. Das sagte der Vater zu Helga Weissová, als die jüdische Familie 1941 im Ghetto Theresienstadt / Terezín ankam. Und die 12-jährige Helga malte, was ihr vor die Augen kam: Magere Menschen mit dem Judenstern auf der Kleidung, SS-Männer in Uniform, Brotlaibe, die auf Leichenwagen transportiert wurden, beengte Stockbetten im Kinderheim. Helga Weissová überlebte den Holocaust, und wurde Künstlerin...
Der Kalte Krieg war auch ein Medienkrieg. 1951 ging in München das US-amerikanische Radio Freies Europa (RFE) auf Sendung – zunächst mit einem Programm für die Tschechoslowakei, später auch für weitere Ostblockländer. Den sozialistischen Staaten war der Sender ein Dorn im Auge – mit Spionen versuchten sie ihn zu sabotieren. Einer davon war Agent Minařík. Nach seiner Mission im Westen kehrte er vor 40 Jahren in die Tschechoslowakei zurück. Er wurde gefeiert wie ein Popstar...
Am 16. Januar 1996 starb Marcia Davenport – eine amerikanische Romanautorin und Musikkritikerin, die sich während des Zweiten Weltkriegs für die Tschechoslowakei engagierte. Dafür hatte sie einen ganz persönlichen Grund: Ab 1941 war sie mit dem tschechoslowakischen Exilaußenminister Jan Masaryk liiert. Im Folgenden mehr zu dieser Liebesgeschichte mit politischem Hintergrund.
Am 16. Januar 1969 zündete sich der damals 20-jährige Jan Palach auf dem oberen Wenzelsplatz in Prag selbst an. Mit der öffentlichen Selbstverbrennung protestierte der Student gegen die sowjetische Besetzung der Tschechoslowakei. Er wollte die Gesellschaft wachrütteln, seiner Meinung nach hatte sich mit der Niederschlagung des Prager Frühlings eine Lethargie im Land breitgemacht. Nun erinnert in Prag ein neues Denkmal an Jan Palach.