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Europa muss auch spürbar sein, sagt der weltbekannte Installationskünstler Ólafur Elíasson. Den Kampf gegen den Klimawandel sieht der gebürtige Däne mit isländischen Wurzeln und deutschem Pass als Chance, die Jugend für Europa zu gewinnen.
Der Migrationsforscher Gerald Knaus spricht sich für eine faire Flüchtlingspolitik aus. Die besteht seiner Meinung nach aus einer geregelter Einwanderung, aber auch aus Kontrolle, damit Menschen, die als Flüchtlinge zu uns kommen, aber keinen Schutz brauchen, auch abgewiesen werden können. In der Realität sind wir in der EU davon allerdings noch weit davon entfernt.
Das Artensterben ist noch problematischer als der Klimawandel, sagt Matthias Glaubrecht. Den Green Deal der EU sieht der Evolutionsbiologe als Chance: "Europa kann ein globaler Vorreiter beim Artenschutz sein."
Seenotrettung ist eine moralische Pflicht für Christen in Deutschland und Europa, sagt Heinrich Bedford-Strohm, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). "Wenn Menschen ertrinken, müssen sie gerettet werden."
Die europäische Idee ist Normalität geworden - und damit krisenanfälliger, sagt Uwe Timm. Der Schriftsteller wünscht mehr "gelebtes Miteinander", etwa durch eine Wiederbelebung der Städtepartnerschaften.
Wer Europa bewahren will, kann nicht zufrieden sein mit dem Status Quo, sagt Navid Kermani. Ob Migrationspolitik, Ungleichheit der Lebensverhältnisse, Brexit und auch noch Corona: Europa könnte scheitern, warnt der Schriftsteller.
Die Journalistin und Bloggerin Alice Hasters liebt Europa, aber sie sieht Defizite - aktuell vor allem bei der Migrationspolitik. Hasters kritisiert die Diskrepanz zwischen den vielfach beschworenen europäischen Werten und der politischen Realität.
Die Regisseurin und Oscar-Preisträgerin Caroline Link ist eine überzeugte Europäerin, die gerade all das Widersprüchliche an Europa schätzt. Sie sieht das als Stärke: "Gottseidank sind wir nicht alle gleich in Europa."
Europa war das große Licht im Leben der Schriftstellerin Olga Grjasnowa, die als Elfjährige mit ihrer Familie aus Aserbaidschan nach Deutschland kam. Heute sieht sie viele Schatten, die diese Strahlkraft trüben.
"Wir können unsere europäischen Traditionen nur pflegen, wenn wir weltoffen sind", plädiert der Politikwissenschaftler Claus Leggewie. Gerade in Zeiten von Corona könne man sich keine nationale Kleinstaaterei leisten.