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Eben noch "ziemlich beste Freunde" und von einem Moment zum anderen Funkstille. "Ghosting" heißt das auf Neudeutsch. Als hätte sich der vertraute Mensch von einem Augenblick zum anderen in einen Geist verwandelt. Prof. Bernhard Pörksen spricht über den Begriff und das Phänomen dahinter.
Geradezu viral verbreitet sich in der Szenesprache zur Zeit das Wort "aufgleisen". Vertraut ist uns der Begriff aus dem technischen Bereich, wenn Eisenbahnwaggons - real oder bei der Spieleisenbahn - wieder aufs richtige Gleis gesetzt werden. Aber was bedeutet es, wenn in einem Beratungsunternehmen der eine Kollege den anderen bittet, ihn "aufzugleisen"?
Es steht für "Ich mach nicht mehr mit" oder "Da droht ein Ende". Wenn Menschen "aus der Nummer wieder rauskommen" möchten, geschieht das immer unter einem gewissen Druck. "Irgendwas was einem die Zukunft blockiert", erklärt Prof. Ulrich Raulff, Direktor des Deutschen Literaturarchivs in Marbach.
Dass jemand nicht die hellste Kerze auf der Torte sei, ist nicht nett gemeint. Und dennoch als Redensart vergleichsweise charmant, so Ulrich Raulff vom Literaturarchiv Marbach.
Ein Konsonant, drei Vokale, gepaart mit einer großen Leichtigkeit: Pipapo, ein Wort mit einem wunderbaren, lustigen Klang. Angewendet hat es bestimmt jeder von uns schon einmal. Ein Gespräch mit Prof. Ulrich Raulff, Direktor des Deutschen Literaturarchivs in Marbach, über die Herkunft des verspielten Wörtchens und die Vielfalt an Kombinationsmöglichkeiten.
In Teilen der deutschen Medien ist die Tendenz zu beobachten, in Krisensituationen eine Art Apokalypse heraufzubeschwören. Gerne ist da schnell vom "Ende der Demokratie" die Rede, eine Formulierung, die Indiz eines allgemeinen Pessimismus ist. Prof. Bernhard Pörksen betrachtet sie als Entmutigungsvokabel und sieht darin den Ausdruck einer tiefen Resignation...
Namen wie Kevin oder Chantal können als soziale Marker und somit wie Stigmata funktionieren: wer sie hört, verbindet mit ihnen bestimmte Vorurteile. Bernhard Pörksen erkennt hierin ein wichtiges Studiengebiet. Denn die Namensgebung unterliegt bestimmten Konjunkturen - unter Umständen könnte ein bedeutender Star einen Namen wie Kevin wieder mit der nötigen Aura aufladen und schon wäre er wieder in Mode.
Der Begriff Binge Watching - auch Komaglotzen genannt - ist vor allem ein Netflix-Phänomen und bezeichnet das exzessive Konsumieren mehrerer Folgen einer Fernsehserie am Stück. Der Trend wurde erst durch das Video-on-Demand-Angebot möglich, denn früher strahlte das Fernsehen nur einzelne Folgen einer Staffel über mehrere Monate verteilt aus.
Die Dystopie liefert den Gegenentwurf zur Utopie. Ein Begriff der "in Mode" gekommen ist - ein zukunftspessimistisches Szenario, einer sich zum Negativen hin entwickelnden Gesellschaft. Prof. Ulrich Raulff über die Theorie und Praxis der Dystopie.
Eben noch "ziemlich beste Freunde" und von einem Moment zum anderen Funkstille. "Ghosting" heißt das auf Neudeutsch. Als hätte sich der vertraute Mensch von einem Augenblick zum anderen in einen Geist verwandelt. Prof. Bernhard Pörksen spricht über den Begriff und das Phänomen dahinter.