Gesamtlänge aller Episoden: 2 days 19 hours 38 minutes
In Sonthofen steht das Gasthaus "s'handwerk". Dessen Betreiber Uli Brandl arbeitet schon ein Vierteljahrhundert in der Gastronomie und hat vor einigen Jahren die Gelegenheit ergriffen, ein modernes Restaurant mitten auf dem Rathausplatz der Stadt zu eröffnen. Dort interpretiert er traditionelle Küche neu, serviert sonntags ein bombastisches Frühstück und hat einen Kühlschrank mit üppiger Craftbier-Auswahl. Ein Gespräch über Erfahrungen, Portionsgrößen und Tierwohl.
Mittendrin im bayrisch-schwäbischen Nördlinger Ries liegt die Stadt Nördlingen und dort, auf einer Anhöhe, sitze ich im Wirtshaus "Meyers Keller" und rede mit dessen Betreiber Jockl Kaiser. Das Gebäude ist eine ehemalige Brauerei von 1880 und war bis Mitte der 1980er Jahre im wesentlichen ein Sommerbiergarten mit 360 Plätzen. Dann hat Jockl den Familienbetrieb übernommen, stark verkleinert und zum ganzjährigen Fine-Dining-Lokal umgebaut...
Tatjana und Momme Falk leben in Starnberg und verbringen die meiste Zeit draußen. Die beiden sind nämlich Wildnispädagogen und bei ihnen kann man unter anderem lernen, wie man sich nicht im Wald verläuft und dass die Wildnis auch schon in der Großstadt zu finden ist.
Theo Lindinger ist einer der Betreiber des Kartoffelstands "Caspar Plautz" auf dem Münchner Viktualienmarkt. Dort hält er immer mindestens 15 verschiedene Sorten rohe Kartoffeln vor, insgesamt verkauft er, über das Jahr verteilt, 80 Sorten Kartoffeln. Das Hauptgeschäft aber ist, Essen aus Kartoffeln zuzubereiten, dessen Basis immer eine Ofenkartoffel ist. Denn braten oder frittieren ist am Stand verboten. Ein Gespräch über Zufälle, Zubereitung und Konzentration.
Seit 1133 steht in Ostbayern das Zisterzienser-Koster Waldsassen. Dort leben nur noch sehr wenige Schwestern, deren Äbtissin ist Laetitia Fech und sie ist mit 20 Jahren ins Kloster gegangen. "Jede von uns hier ist von Gott im Herzen berührt worden", sagt sie und erzählt, wie sie zum Kloster gekommen, warum sie geblieben ist und wie weltlich auch der Alltag einer Klosterchefin sein kann – vor allem dann, wenn sie sämtliches Geld für die Sanierung des Klosters irgendwo am Markt beschaffen muss.
Seit fast 500 Jahren steht in Augsburg die Fuggerei. Gegründet hatte diese älteste Sozialsiedlung der Welt Jakob Fugger "der Reiche", um bedürftige Bürger der Stadt ein günstiges Dach über dem Kopf zu schaffen. Die Jahreskaltmiete beträgt knapp einen Euro und die Gegenleistung ist, einmal am Tag für Jakob Fugger zu beten. Mit Wolf-Dietrich Graf von Hundt, dem Administrator der Fuggerschen Stiftungen, rede ich über Reichtum, Demut und den Sozialstaat.
Im oberbayrischen Miesbach steht die Säcklerei Moser. Säckler sind diejenigen Schneider, die Lederhosen herstellen und das Gespräch findet sogar mit Zweien statt, mit Barbara Merk und Leonhard Schlienz. Eine Lederhose herzustellen, dauert ungefähr 40 Stunden und kostet enstprechend viel Geld. Dafür hält eine solche Hose aber auch ein Leben lang - vorausgesetzt, man pflegt sie ordentlich. Ein Gespräch über Leder, Nähte und Ruhe.
Im oberpfälzischen Windischeschenbach steht der Schafferhof. Der Hof ist eine Zoiglwirtschaft und wird betrieben von Reinhard Fütterer, der einmal im Monat ein untergäriges, unfiltriertes Bier im Kommunbrauhaus braut und anschließend für ungefähr vier Tage in seiner Gaststube ausschenkt - denn dann ist meistens ausgetrunken. Ein Gespräch über Bier, Bonanza und Begegnungen.
Die Fürther Michaeliskirchweih ist die zweitgrößte Kirchweih nach dem Oktoberfest und wird jeweils Ende September gefeiert. Ich treffe den Kirchweihreferenten Horst Müller, der dieses Volksfest bezeichnet als "schönsten Teilzeitjob von den vielen, die er hat", denn er ist im Hauptberuf Wirtschaftsreferent der Stadt Fürth und dementsprechend umtriebig. Ein Gespräch über Wirtschaft, Wirtschaften und Chinesen.