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Denglisch, wohin das Auge blickt: Der Bioladen wirbt mit "Take bio, go lucky", der Schlussverkauf heißt längst "Sale" - und wer zu "Vintage” immer noch Antiquität sagt, ist womöglich selber eine. Unser Studiogast Peter Littger hat die schönsten Denglisch-Fundstücke zusammengetragen und nun als heiteres Bilderbuch veröffentlicht: "Lost in Trainstation - wir versteh'n nur Bahnhof" (KiWi).
"Was nicht mehr im Duden steht" - Gespräch mit dem Buch-Autor und Verleger Peter Graf über seine kleine Sprach- und Kulturgeschichte, die einmal nicht nach den Neuzugängen fragt, sondern danach, welche Wörter wieder herausgefallen sind. Eine aufschlussreiche Kompilation von Wörtern, die im Laufe der Zeit aus dem Duden gestrichen worden sind - vom "Nuditätenschnüffler" über das "Nebelbild" und "Nirgendland" bis hin zum "Nachgenuß", um nur ein paar Beispiele beim Buchstaben N aufzuführen.
Eigentlich verwunderlich, dass Sprachpreise so selten an Lehrer gehen - sind sie es doch, die ganzen Generationen das Deutsche bei- und nahebringen. Nun aber ist mal ein Pädagoge an der Reihe, ein prominenter noch dazu: Josef Kraus aus Ergolding war 30 Jahre lang Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, ist nun Träger des Deutschen Sprachpreises und berichtet aus einem Bildungssystem, das es mit der Sprache nicht immer gut meint.
"Wer wir sein könnten" - Gespräch mit Robert Habeck, Bundesvorsitzender der Partei Bündnis 90/Die Grünen und Autor, im Gespräch über sein neues Buch, in dem er der Frage nachgeht, "Warum unsere Demokratie eine offene und vielfältige Sprache braucht" (Kiepenheuer & Witsch)
Der Muttersprache immer troy geblieben, jede Menge "Lauschgift" geliefert und mit Songs wie "MfG" auf ihre Weise Sprachkritik geübt: Gespräch mit dem Musiker Michael Beck von den "Fantastischen Vier", die für ihren Sprechgesang am 13.10. in Kassel den Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache überreicht bekommen.
Dort: Die Fremden. Hier: Wir! Das deutsche Volk, bedrängt, aber entschlossen zum Widerstand. Die Sprachwissenschaftlerin Jana Reissen-Kosch hat diese Argumentationsmuster der Rechten untersucht - und stellt uns ihr neues, zusammen mit Thomas Niehr verfasstes Buch vor: "Volkes Stimme? Zur Sprache des Rechtspopulismus" (Duden Verlag)
"Maschinerie bis Mitbestimmung" - Auch im 200. Geburtsjahr von Karl Marx ist ein neuer Band des "Historisch-Kritischen Wörterbuchs des Marxismus" erschienen (Band 9/I). Ein Gespräch über den Wortschöpfer Karl Marx mit dem 82-jährigen Herausgeber des Wörterbuchs, dem Philosophen Wolfgang Fritz Haug (Argument Verlag)
"Mach dir keine Sorgen um die Sprache! Sie ist robust und stark. Sie braucht keine Hilfe, keine Sprachpolizei, kein Reinheitsgebot." Das sagt der Londoner Lane Greene, der die Sprache(n) liebt und über sie schreibt. Wir unterhalten uns mit ihm über sein neues Buch "Talk on the wild side", über sein deutsches Lieblingswort und über den "Sprachverfall", den schon der alte Cicero beklagte.
"Worte der Kindheit" - Gespräch mit dem Autor Norbert Golluch über sein Buch, in dem er zeittypischen deutschen Wörtern und Redewendungen nachspürt: von 1950 bis 2000, von der "Wuchtbrumme" bis zur "Vokuhila"-Frisur, von Wendungen wie "Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt" über "Hau doch den Hörer nicht so auf die Gabel" bis hin zu "Geh mal aus dem Internet, ich will telefonieren" (riva)
"Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache": Wie zutreffend von Humboldts Feststellung ist, zeigt das neue, zum "Tag der deutschen Sprache" erscheinende Buch "Khalid und das wilde Sprachpferd" (Duden Verlag). Darin erzählt Autorin Dunja Ramadan, wie geflüchtete Syrer zwischen den Sprachen leben: Hier das vertraute Arabisch, dort das fremde, oft abweisende und immer herausfordernde Deutsch.