Gesamtlänge aller Episoden: 36 days 6 hours 14 minutes
Das Cover des meisterhaften Romans von Daša Drndi? läßt die Düsternis hinter der Adria-Sonne ahnen: ein schmutziges, überschattetes Gelb und Buchstaben, die den SS-Schriftzug andeuten. Haya Tedeschi recherchiert die Verbrechen der SS in der einstigen Reismühle San Sabba bei Triest. Sie selbst ist verstrickt in den Terror. Denn einer der SS-Täter von 1944/45, der blonde Kurt Franz, ist der Vater ihres Sohnes Antonio...
Zweiter Teil von Dostojewskis Satire über den "Wirklichen Staatsrat" Iwan Iljitsch Pralinski, der in einem Anfall von Selbstüberschätzung spontan auf der Hochzeit eines Untergebenen erscheint. Das sprengt nicht nur das Fest, sondern auch die Lebensumstände aller Beteiligten ... Friedhelm Ptok beherrscht virtuos den Klang jovialer Erbarmungslosigkeit, der uns Pralinskis innere Logik - und Qualen! - erleben lässt. Regie: Irene Schuck. Redaktion und Moderation: Judith Heitkamp.
Alles beginnt scheinbar harmlos. Im 3.Stock der Via Aprica 47, einem alten Haus aus der Donaumonarchie, in der Altstadt von Gorizia/ Venetien, sitzt eine alte Frau im Schaukelstuhl und wartet. Seit 62 Jahren wartet Haya Tedeschi auf ihren Sohn. Seit Antonio im April 1945 als Baby aus dem Kinderwagen gestohlen wurde. "Hurry up", denkt sie, mit 83 Jahren bleibt ihr nicht viel Zeit, Es ist der 3.Juli 2006...
Der "Wirkliche Staatsrat" Iwan Iljitsch Pralinski erscheint spontan und nicht eingeladen auf der Hochzeit eines Untergebenen. Das muss furchtbar schiefgehen in Zeiten, in denen Feudalherrschaft und neue soziale Ideen aufeinanderprallen. Eine bissige Gesellschaftssatire aus der Feder Fjodor M. Dostojewskis. Friedhelm Ptok beherrscht virtuos den Klang jovialer Erbarmungslosigkeit, der uns Pralinskis innere Logik - und Qualen! - erleben lässt. Erster von zwei Teilen. Regie: Irene Schuck...
Zum Tod von Günter Grass: Ausgewählte Passagen aus dem Buch "Mein Jahrhundert", gelesen vom Nobelpreisträger für Literatur im Jahr 1999 in München.
Am Meer sah er sie zum ersten Mal. Ein Mädchen aus gutem Haus, behütet und bewacht, blond, dünn, schon sechzehn und "das begehrenswerteste, das man sich vorstellen konnte". Die Mutter ist Französin, sie heißt "Belle" und geht in die Privatschule Jeanne d'Arc. Jedes Detail weiß der Erzähler, der dem anfangs ungeliebten Freund Leonardo von der ersten Liebe berichtet, und doch ist alles erfunden, eine Laune, ein Test, wie belastbar Worte sind, wie weit die Vorstellungskraft reicht...
Irritierendes aus der Feder der Berliner Malerin und Schriftstellerin Anneliese Berkenkamp, gelesen von Christiane Blumhoff und Helga Roloff. Regie: Horst Raspe. Redaktion und Moderation: Judith Heitkamp.
Fast 2000 Jahre nach ihrer Entstehung treffen die "Selbstbetrachtungen" von Marc Aurel immer noch den Zeitgeist. Er gilt als einer der "fünf guten Kaiser", als der letzte Stoiker und als Philosoph auf dem römischen Thron. Seine aphoristischen "Selbstbetrachtungen" erzählen von der Kunst der Gelassenheit und der Persönlichkeitsbildung...