Gesamtlänge aller Episoden: 36 days 6 hours 14 minutes
Der Kolonialoffizier und spätere Pazifist Hans Paasche lässt in unserer zweiten Lesung aus dem fiktiven Bericht "Die Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara" (1912) seinen durchs wilhelminische Deutschland reisenden Protagonisten über den hiesigen Naturschutz und die mächtige Industrie sinnieren: "Der Mensch ist nicht mehr frei, er ist nur noch Konsument." Lesung mit Horst Raspe
Hans Paasche wandelte sich vom Kolonialoffizier zum "Freund Afrikas" und drehte schriftstellerisch den Spieß um: In dem 1912 erschienenen Roman geht Paasches fiktiver Afrikaner Lukanga Mukara auf Forschungsreise durch das wilhelminische Deutschland. Und Lukanga wundert sich sehr über die Einheimischen, die "Wasungu", die sich selbstbewusst "Menschen" nennen...
Der Star des italienischen Krimis Andrea Camilleri kommt auch bestens ohne Mord und Montalbano aus: Sein Werk "Fliegenspiel" besteht aus 54 anekdotischen Miniaturen, in denen der gebürtige Sizilianer literarische Heimatkunde betreibt – mit viel Sympathie für seine mitunter schrulligen Landsleute. In Sizilien ist eben alles etwas anders. Udo Samel liest aus Camilleris "sizilianischen Geschichten".
Florenz, in der Mitte des 14. Jahrhunderts: Zehn Adelige - sieben Frauen und drei Männer - verlassen die Stadt. Sie fliehen vor dem "Schwarzen Tod", vor der unbarmherzig wütenden Pest. Sie beziehen ein Haus auf dem Land, um das massenhafte Sterben hinter den Stadtmauern zu vergessen; sie wollen Leben, Genuss und Freude feiern. Und sie beginnen zu erzählen, jeder zehn Geschichten, Tag für Tag, zehnmal Flucht und zehnmal Trotz gegen den Tod...
In unserer Sommerreihe MenschenBilderBuecher – Prominente Leser und ihr Lieblingsbuch – empfiehlt Tatort-Star Miroslav Nemec den Klassiker von Ödön von Horváth „Der ewige Spießer“. Mit von der Partie der Ausnahme- Schauspieler Helmut Qualtinger, der einige Passagen liest.
Florenz, in der Mitte des 14. Jahrhunderts: Zehn Adelige - sieben Frauen und drei Männer - verlassen die Stadt. Sie fliehen vor dem "Schwarzen Tod", vor der unbarmherzig wütenden Pest. Sie beziehen ein Haus auf dem Land, um das massenhafte Sterben hinter den Stadtmauern zu vergessen; sie wollen Leben, Genuss und Freude feiern. Und sie beginnen zu erzählen, jeder zehn Geschichten, Tag für Tag, zehnmal Flucht und zehnmal Trotz gegen den Tod...
In der Reihe MenschenBilderBücher stellen prominente Leserinnen und Leser ihr Lieblingsbuch vor. Für Susanne Schüssler gehört Natalia Ginzburg zu den ganz großen Autoren der italienischen Nachkriegsliteratur. Die Leiterin des Verlags Klaus Wagenbach empfiehlt den preisgekrönten Klassiker "Familienlexikon", das Portrait einer Turiner Familie zur Zeit des Faschismus von Natalia Ginzburg. Auszüge aus dem Roman liest Cornelia Froboess.
Erst sieht der Fleck auf Christines Wange aus wie ein Muttermal. Aber er wächst. „Je näher der Tag kam, desto mächtiger dehnte der schwarze Punkt sich aus, deutliche Beine streckte er von sich aus, kurze Haare trieb er empor, und zum Kopfe ward der Höcker, und glänzend und giftig blitzte es aus demselben wie aus zwei Augen hervor“ … Literatur mit teuflischen Spinnen, denn um eine solche handelt es sich, die aus Christine herauswächst und schlimmer noch, in sie hinein...
Eine neue nemo-Runde mit Literaturprofessorin und Autorin Barbara Vinken als Gast-Ermittlerin - ganz im Zeichen von exotischen Schauplätzen, erotischen Tagträumen und Namen, die keiner mehr kennt. Moderation: Antonio Pellegrino.