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Das Eis der Arktis schmilzt. Forschende führen das auf den Klimawandel zurück. Investoren wittern nun ungeahnte Chancen: Weil die Eisflächen schmelzen, fahren schon jetzt viel mehr Handelsschiffe durch das Gebiet. Die Meeresbiologin Antje Boetius spricht in ihrem Vortrag darüber, welche Folgen das für die Arktis haben kann.
Jeder fünfte Mensch in Europa leidet einmal im Leben an chronischen Schmerzen, die mindestens sechs Monate lang andauern. Die Pharmakologin Rohini Kuner erforscht den Schmerz und trägt so zur Entwicklung neuer Medikamente bei.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts veränderte sich das Verhältnis zwischen Mensch und Nutztier gravierend – zum Nachteil der Tiere. In ihrem Vortrag beschreibt die Historikerin Veronika Settele, wie sich die Massentierhaltung und die Kritik daran entwickelt hat, wo wir heute stehen und wie es weitergehen könnte.
Ein besserer Vergleich fällt dem Mathematik- und Informatikprofessor Vincent Heuveline nicht ein, wenn er erklärt, wie Algorithmen funktionieren. Für ihn sind sie wie Kochrezepte: Zutaten, Reihenfolge und das gewünschte Ziel schließlich auf dem Teller: ein leckeres "Boeuf Bourguignon".
Die Diagnose "Internetsucht" gibt es offiziell erst seit 2018. Der Psychiater Jan Kalbitzer warnt in seinem Vortrag vor solchen – wie er sie nennt – "Modediagnosen", die seiner Meinung nach von einem fatalen Schubladen-Denken zeugen.
Am Anfang der Corona-Pandemie gab es in vielen Städten abends Applaus für die Arbeitskräfte im Krankenhaus und in Pflegeeinrichtungen. Auch die Spendenbereitschaft ist gestiegen. Aber reicht das an Solidarität? Der Theologe Frank Vogelsang ist skeptisch: Zusammenhalt sei Mangelware.
Die Gleichheit aller Menschen steht zwar in unserem Grundgesetz, doch in Wirklichkeit sei unsere Gesellschaft in vier Gruppen aufgeteilt, so Andreas Reckwitz. Der Sozialwissenschaftler spricht von vier Klassen, die sich unterscheiden in Stellung, Macht und Bedeutung.
Es ist schon schwierig mit dem richtigen Ton: Was in Zürich oder Konstanz als höflich gilt, kann in Flensburg oder Berlin total umständlich wirken. Denn Höflichkeit ist regional sehr unterschiedlich - und sprachlich oft paradox: Manchmal sagen wir etwas ganz anderes als das, was wir meinen, um den richtigen Ton zu treffen. Ein Vortrag der Sprachwissenschaftlerin Tanja Ackermann.
In der aktuellen Rassismus-Debatte geht es ganz häufig auch um die Frage, wer was wie sagen darf – oder eben nicht. Die Forderung nach diskriminierungsfreier Sprache steht dem Vorwurf eines Redeverbots gegenüber. Das sorgt für Verunsicherung und Polarisierung.
Was die Zukunft einmal bringt, wissen wir heute nicht. Beeinflussen können wir sie aber schon – negativ wie positiv. In seinem Vortrag durchleuchtet Kulturwissenschaftler Mark Schmitt unser Verhältnis zu Vergangenheit und Zukunft.