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Der Psychologe Hermann Ebbinghaus gilt als Pionier der Gedächtnisforschung. Mit seiner bekannten "Vergessenskurve" beschrieb er erstmals, wie schnell und umfangreich wir Gelerntes wieder vergessen. Vergessen kann nicht nur ein Segen sein, es ist für das optimale Funktionieren unseres Gehirns auch unerlässlich. Davon sind Hirnforscher heute überzeugt. Autorin: Daniela Wakonigg
1986 ist Gottfried Böhm als erster deutscher Architekt mit dem Pritzker-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Er gilt als Nobelpreis der Architektur. Bis dahin war es aber ein weiter Weg. Mit der Wallfahrtskirche in Velbert-Neviges schaffte er 1968 den großen Durchbruch. Unumstritten ist der ins Auge springende brutalistische Betonbau aber nicht. Die Reaktionen sind bis heute extrem kontrovers. Autor: Christoph Vormweg
Die roten Steinmauern um den Kreml in Moskau, die goldenen Kuppeln auf den Gebäuden des russischen Regierungssitzes und - wichtiger noch - der Nationalstaat mit der einflussreichen Orthodoxen Kirche: All diese Kennzeichen Russlands gehen auf Iwan III. zurück. Er war der erste Herrscher auf russischem Gebiet, der sich "Zar" nannte und damit als "Kaiser" denselben Rang beanspruchte wie die Herrscher des Westens. Autorin: Irene Dänzer-Vanotti
Er schwört der Ehe ab, propagiert Keuschheit, führt ein nahezu klösterliches Leben: Johann Georg Gichtel, geboren im März 1638 in Regensburg. Der junge, in sich gekehrte Mann studiert Jura. Heiratsanträge edler Damen lehnt er ab, Liebeserklärungen versetzen ihn in Panik, bis den 35jährigen eine Vision von dieser Pein erlöst. An Stelle der irdischen Eva tritt die göttliche Sophia, himmlische Braut, Weisheit Gottes. Autorin: Claudia Friedrich
Er war der große Zauberer des Kinos: Ob "Amarcord", "Das süße Leben", "Achteinhalb" oder "Ginger und Fred" - mit seinen Filmen hat der italienische Regisseur Federico Fellini einen ganz eigenen phantastischen Kosmos geschaffen, grotesk und surreal, komisch und poetisch, sinnlich und opulent. Autorin: Christiane Kopka
Herzog Max in Bayern war ein prachtliebender Mann. Seine Villa in München enthielt eine kleine Zirkusarena. Er ritt und reiste, jagte und machte die Zither hoffähig. Kein Wunder, dass seine Kinder nach ihm schlugen. Allen voran das Glamour-Sternchen des 19. Jahrhunderts schlechthin: Sissi. Aber auch ihre jüngere Schwester Marie war ein gefundenes Fressen für die Boulevardpresse. Autor: Heiner Wember
Arbeiter- und Soldatenräte waren es, die nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in Deutschland die Monarchie stürzten. Doch das "Betriebsrätegesetz", das die Weimarer Nationalversammlung am 18. Januar 1920 annahm, hatte - anders als der Name suggeriert - vor allem stabilisierende Funktion. Es sollte "Ruhe" bringen in die Betriebe; klare Regeln, die Mitsprache in Personal- und Sachfragen beinhalteten, aber keinen Anspruch auf das Mit-Eigentum. Autor: Kay Bandermann
Nur zwei der vielen römischen Kaiser erhielten den Beinamen "der Große": Konstantin, der sich als erster Kaiser auf dem Sterbebett taufen ließ und der unbekanntere Theodosius. Er ist der letzte der römischen Alleinherrscher, der das Reich noch einmal in einer Hand vereinigt und der erste, der das Christentum zur Reichsreligion erhebt und die heidnischen Kulte verbietet. Autorin: Marfa Heimbach
Jahrhunderte haben die Erzählungen dänischer und norwegischer Seefahrer überlebt. Nach der Entdeckung Islands wurden die Sagas auch auf der eisigen Insel von Mund zu Mund weitergereicht. Später erst wurden die Abenteuer- und Heldengeschichten aufgeschrieben - und gerieten dann in Vergessenheit. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entriss der Däne Carl Christian Rafn die Sagas ihrem Dornröschenschlaf. Autor: Frank Zirpins