Gesamtlänge aller Episoden: 35 days 1 hour 5 minutes
Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Bundesrepublik etwa 14 Millionen Flüchtlinge, Ausgebombte und Vertriebene aus den ehemaligen ostdeutschen Gebieten integrieren und versorgen, denn die meisten von ihnen hatten alles verloren. Im Westen sah man sich von der Flüchtlingswelle aus dem Osten überrollt. Statt Hilfsbereitschaft und Solidarität erlebten viele Vertriebene Ablehnung und Diskriminierung als "Pollacken" und "Rucksackdeutsche". Autorin: Martina Meißner
Erik Jan Hanussen füllt die Hallen mit dem Versprechen in die Zukunft schauen zu können. Eine versteckte Nadel findet er zuverlässig mit verbundenen Augen. Er hypnotisiert die Massen, verzaubert die Damen, feiert Orgien auf seiner Luxus-Yacht. Selbst die Polizei bittet ihn um seine hellseherischen Dienste bei der Suche nach Verbrechern. Am Ende seines Lebens aber wird er selbst einen Bund mit Verbrechern eingehen: Er unterstützt die aufstrebende Partei des Adolf Hitler. Autor: Marko Rösseler
Als der Deutsche Hörbuchpreis erstmals verliehen wird, muss das Hörbuch noch das Image abschütteln, allein ein Service-Medium für Menschen mit Handicap zu sein, wie mit Seh- oder Leseschwäche. Mit der heranwachsenden "Bibi-Blocksberg"- und "???"-Generation wächst die Liebe für das auf Tonträger gebrannte Wort auch bei Erwachsenen. Der Deutsche Hörbuchpreis gilt derweil als Gütesiegel und als Orientierungshilfe. Autorin: Susanne
Er könne selbst das Telefonbuch von Reykjavik in einen Kassenschlager verwandeln, schrieb der Londoner Observer 1984. Zu der Zeit hatte Lloyd Webber gerade das rasante Rollschuh-Spektakel "Starlight Express" auf die Bühne gebracht. Zuvor hatte er schon mit Werken wie "Jesus Christ Superstar", "Evita" und "Cats" zahlreiche Preise gewonnen. Mehr als drei Jahre arbeitet Andrew Lloyd Webber mitunter an seinen musikalischen Schöpfungen. Und überlässt dabei nichts dem Zufall. Autor: Ralf Gödde
Um kaum ein Gefängnis ranken sich so viele Mythen wie um Alcatraz. Der ehemalige Hochsicherheitsknast auf der gleichnamigen Insel in der Bucht von San Francisco ist bekannt für seine Insassen, die spektakulären Ausbruchsversuche und die härtesten, wenn nicht gar unmenschlichen Haftbedingungen. Der "Superknast" wurde eröffnet, um den schlimmsten Straftätern der USA den Kampf anzusagen. Autorin: Franziska Fiedler
Sein Ort war zwischen den Stühlen. Geboren 1918, war der Komponist Bernd Alois Zimmermann in der Bundesrepublik der Nachkriegszeit nicht alt, aber eben auch keiner von den richtig Jungen, die in den Trümmern einer untergegangenen Welt nach einem Neuanfang auch in der Musik suchten. Das machte Zimmermann in der Szene der "Neuen Musik" zu einem Außenseiter. Autor: Holger Noltze
Ludwig Wüllner, 1858 geboren, war einer der erstaunlichsten und vielseitigsten Künstler seiner Zeit. Er stammte aus einer Musikerfamilie, spielte schon als Kind Klavier und Geige und sang. Dennoch studierte er erst einmal Germanistik und begann eine erfolgreiche Universitätslaufbahn, doch die brach er mit fast 30 Jahren einfach ab - er wollte sich lieber ganz der Musik widmen. Autorin: Jutta Duhm-Heitzmann
"Wir machen heute eine sogenannte Talkshow" - mit diesen Worten begrüßte Moderator Dietmar Schönherr die Zuschauer, als der WDR im März 1973 sein neues Format "Je später der Abend..." auf den Sender schickte. Die Sendung war natürlich längst nicht die erste Gesprächssendung im deutschen Fernsehen, aber die erste, die unter dem heute so verbreiteten Label "Talkshow" vermarktet wurde. Autorin: Jana Fischer
Eigentlich wollte er Landvermesser werden, denn die fehlten im Dithmarschener Land. Doch das Studium der Mathematik lenkt das Leben des Carsten Niebuhr in radikal andere Bahnen: Eine dänische Forschungsexpedition nach Arabien sucht exakt einen Mann wie ihn. Zu sechst bricht man 1761 auf, fünf sterben nacheinander an der Malaria, allein Niebuhr entkommt der damals noch unerkannten Krankheit. Autor: Wolfgang Burgmer
Dass Mitglieder der kaiserlichen Familie in eine Arbeiterpartei eintreten, geschieht nicht jeden Tag. Umso bemerkenswerter ist das Schicksal von Sissis Enkeltochter Elisabeth, die 1883 als Erzherzogin von Österreich geboren wird und 1963 als bürgerliche Elisabeth Petznek stirbt. 1925 wird sie Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Überall kennt man sie als "rote Erzherzogin". Autorin: Daniela Wakonigg